Seine Königin, Ehefrau Elisabeth (58), hatte er 1989 auf dem Gustorfer Schützenfest kennengelernt. Bei diesem engen emotionalen Bezug zum Sommerbrauchtum war sie sofort mit ihrer Königinnen-Rolle einverstanden gewesen. Ihren Mann überraschte das: "Ich hatte mich eigentlich darauf eingestellt, Überzeugungsarbeit leisten zu müssen", gestand Hans Voigt.

Im sehr gut besuchten Festzelt war die Stimmung hervorragend. "Ich bin bei keiner Krönung in den vergangenen Jahren so entspannt gewesen", gestand Hans Voigt. Diakon Manfred Jansen hielt eine launige Rede und Noch-Bürgermeisterin Ursula Kwasny überbrachte ein letztes Mal die besten Grüße von Rat und Verwaltung. Sie kritisierte scherzhaft, dass Voigt für den falschen Fußballverein, den 1. FC Köln, schwärme und lobte die Kochkünste der neuen Königin. Es gibt Gerüchte, wonach das neue Königspaar mehr als 300 Kochbücher besitzen soll.

Vizepräsident Rolf Jungmann, der jetzt für ein Jahr von Hans Voigt den Präsidentenorden überreicht bekam, erklärte gegenüber den zahlreichen Gästen, dass Ursula Kwasny auch künftig ein willkommener Gast beim Gustorfer Schützenfest sei. Zuvor hatte er das Königspaar Jürgen und Birgit Kolata verabschiedet. "Gustorf hat das schönste Regiment im gesamten Stadtgebiet", hatte Jürgen Kolata in seiner Abschiedsrede erklärt. Und seiner Frau gab er folgendes zu verstehen: "Du bist und bleibst meine Königin."

Die Königinnenkette ist sie jedoch los, die trägt jetzt Elisabeth Voigt. Hans Voigt sprach nach seiner Krönung Klartext: "Ein Traum ist Wirklichkeit geworden", erklärte der RWE-Mitarbeiter, der sich in Altersteilzeit befindet und der zuletzt Leiter der Personalbetreuung war.

Seinem Jägerzug gehört er seit nunmehr 44 Jahren an und mit seiner Königin, die in Saarburg geboren wurde, ist er seit 24 Jahren verheiratet. Das bedeutet, dass es neben dem Schützenfest im kommenden Jahr noch einen weiteren Grund zum Feiern geben wird: die Silberhochzeit.