Grevenbroich Polizeiwache auf Rädern

Grevenbroich · Seit kurzem ist die Polizei im Rhein-Kreis mit einer mobilen Wache unterwegs. Vor Ort werden Menschen beraten, Fragen beantwortet oder Anzeigen aufgenommen. Gestern machte die Wache Halt in Grevenbroich.

 Beratung vor Ort und mehr Sicherheit in sozialen Brennpunkten: Die mobile Wache der Polizei ist seit zwei Monaten im Rhein-Kreis unterwegs.

Beratung vor Ort und mehr Sicherheit in sozialen Brennpunkten: Die mobile Wache der Polizei ist seit zwei Monaten im Rhein-Kreis unterwegs.

Foto: L. Berns

Es ist ein Fahrzeug, von denen viele Autoliebhaber nur träumen können. Die technische Ausstattung ist beneidenswert: Internetanschluss, Telefon, Fax, Kopierer und Funkverbindung. Was sich wie ein aufgemotzter LuxuxSchlitten eines Multimillionärs anhört, ist aber nichts anderes als die neue mobile Wache der Polizei im Rhein-Kreis Neuss.

Damit will die Polizei im gesamten Kreisgebiet die Nähe zu den Menschen suchen und vermehrt als Ansprechpartner vor Ort präsent sein. "Es ist eine gute Möglichkeit, mit den Menschen, vor allem auch mit den Kindern, direkt in Kontakt zu treten. So nehmen wir ihnen die Scheu vor den ,Männern mit der Uniform", sagt Polizeikommissar Udo Pesch im Gespräch mit der NGZ. Seit März gibt es die Polizeiwache vor Ort. Fünf Beamte, Leiterin der mobilen Wache ist Polizeioberkommissarin Nadine Fanselow, sind täglich mit dem Fahrzeug unterwegs. Gestern machte das Polizei-Auto während des Wochenmarktes Halt in Grevenbroich.

Schnell gab es für die Polizisten die ersten Anfragen. Auch Reinhard Brackmann ging auf die Polizeibeamten zu. "Wann und wo kann ich mein Fahrrad codieren lassen?" Polizeikommissar Volker Liehr konnte ihm helfen. "Am 8. Juli an der Polizeiwache in Grevenbroich findet die nächste Fahrradcodierung statt." Beratung ist aber nur eine Aufgabe der mobilen Wache. "Wir machen hier eigentlich alle Arbeiten, die auf einer normalen Polizeiwache auch erledigt werden", sagt Udo Pesch. Verwarnungen aussprechen bei Verkehrswidrigkeiten, Anzeigen aufnehmen, zum Beispiel nach Diebstählen, oder Schlichten bei Streitigkeiten. "Manchmal brauchen die Menschen auch nur einfach jemanden zum Zuhören – auch dafür sind wir da", sagt der Kommissar.

Die mobile Wache startet jeden Morgen in Neuss. Die Beamten versuchen, so gut es geht den gesamten Rhein-Kreis gerecht abzudecken. "Wir fahren zu sozialen Brennpunkten ebenso wie in ruhige Ortschaften, wo sonst nur selten ein Streifenwagen zu sehen ist", erzählt Pesch. Bei größeren Veranstaltungen wie Fußballspielen, Demonstrationen, Konzerten oder Schützenfesten kann die mobile Wache auch zu einer "Befehlsstelle" umfunktioniert werden. Pesch: "Dann laufen bei uns alle Informationen zusammen. Wir koordinieren dann von hier aus den Einsatz."

Bislang wurde die mobile Wache von den Menschen positiv angenommen. "Die Bürger sind froh, einen Ansprechpartner vor Ort zu haben", sagt Polizeikommissar Volker Liehr. Gegen Nachmittag war der Aufenthalt in Grevenbroich beendet. Für die mobile Wache ging es als "Befehlsstelle" zur Galopprennbahn nach Neuss: WM-Übertragung Deutschland gegen Ghana.

(NGZ)
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