Grevenbroich Polizei sucht Betrüger mit Glatze

Grevenbroich · Unbekannte prellen zwei Frauen über Pfingsten um Geld und Schmuck.

Am Pfingstwochenende erreichten die Polizei Hinweise auf mehrere betrügerische Anrufe, bei denen sich Unbekannte als Polizeibeamte ausgegeben hatten. Zwei Frauen aus Grevenbroich und Jüchen fielen den Betrügern zum Opfer. Nun fahndet die Polizei nach den Tätern.

Einem Anrufer gelang es, eine über 60 Jahre alte Frau aus Jüchen dazu zu bewegen, seinem angeblichen Kollegen sowohl Geld als auch Schmuck zu übergeben. Er hatte sich Beamter ausgegeben. Laut der Story des Unbekannten habe die Polizei eine Gruppe von Tätern gefasst und bei ihnen eine Liste gefunden, auf der sich unter anderem die Daten der Jüchenerin befunden hätten. Er kündigte an, dass ein Bote ihr Hab und Gut abholen würde, damit die Senioren der Verbrecherbande nicht zum Opfer falle.

Dieser auffallend klein gewachsene Bote, der im Bereich Hochneukirch aktiv war, konnte folgendermaßen beschrieben werden: Er ist Anfang bis Mitte 30, etwa 1,60 Meter groß und hat eine Glatze. Bekleidet war er mit einer hellen Hose und einem bunten Pullover.

Ein weiteres Opfer gab es in Neukirchen zu beklagen. Eine 80-Jährige bekam Montag, 7. Mai, den Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten. Die männliche Stimme behauptete, die Kripo sei am Draht. Der Unbekannte erzählte der Frau von angeblichen Raubüberfällen in der Umgebung. Ermittlungen zufolge sei damit zu rechnen, dass auch sie das Opfer eines solchen Überfalls werden soll. Gleichzeitig erkundigte sich der Anrufer nach den Besitz- und Vermögensverhältnissen der betagten Neukirchenerin.

Während mehrerer Anrufe und Gesprächen in den folgenden beiden Wochen gelang es dem Betrüger, Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit bei der 80-Jährigen auszuräumen. So gelang es ihm über Pfingsten, die Frau zur Übergabe eines hohen Geldbetrages zu animieren.

"Die Masche ist nicht neu", sagt Polizeisprecherin Diane Drawe. "Leider hat sie sich noch nicht überall herumgesprochen." Die Tipps der "echten Polizei" gegen die Betrüger: Niemals telefonisch Angaben zu den Vermögensverhältnissen machen, keinesfalls persönliche Daten herausgeben - und am besten das Gespräch sofort beenden.

"Die Betroffenen sollten sich nicht einschüchtern oder drängen lassen. Sie sollten - wenn möglich - die Uhrzeit des Anrufs, den Namen des angeblichen Polizisten und die Telefonnummer notieren", sagt Drawe. Anschließend sollte die Polizei informiert werden, über die Telefonnummer 02131 3000 oder den Notruf 110. "Grundsätzlich gilt: Die echte Polizei wird sich niemals am Telefon nach dem Aufbewahrungsort von Schmuck und Geld erkundigen", betont die Sprecherin.

In der vergangenen Woche war es zu einem ähnlichen Fall in Grevenbroich gekommen. Zwei Betrügerinnen hatten eine Seniorin so weit gebracht, dass sie ihr gesamtes Erspartes von ihrem Konto abheben wollte. Einer Bankangestellten kam das verdächtig vor, sie informierte die Polizei. Doch die beiden Betrügerinnen, die im Auto vor der Bank warteten, hatten offenbar Lunte gerochen und flüchteten. Eine Fahndung nach den Frauen verlief ohne Ergebnis.

(NGZ)
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