Grevenbroich Politiker befürworten neuen Verkehrsentwicklungsplan

Grevenbroich · Viel Zustimmung gab es für die Erstellung eines neuen Verkehrsentwicklungsplans (VEP) für Grevenbroich - und die daran geknüpften Wünsche sind groß. Das wurde im Planungsausschuss deutlich. Die Verwaltung hatte die Erneuerung des Verkehrsentwicklungsplans vorgeschlagen, der bestehende von 2003 basiert auf veralteten Daten. Die Erarbeitung soll 250.000 Euro kosten.

Der VEP sei "ein wichtiges Instrument für die Verkehrsplanung", betonte Beigeordneter Florian Herpel in der Sitzung. SPD-Ratsherr Daniel Rinkert wies beispielsweise auf die dringende Notwendigkeit einer S-Bahn-Strecke nach Düsseldorf hin. Insgesamt hält er eine umfassende Verkehrsentwicklungsplanung auch vor dem Hintergrund der aktuellen Fahrverbote-Diskussion für wichtig. "Wir müssen weg von Einzelbetrachtungen", sagte Rinkert.

Das ließ Ausschussvorsitzender Wolfgang Kaiser nicht unkommentiert stehen. Ein Einzelprojekt im Straßenbau sei immens wichtig für die Stadt: die L 361n. "Wir brauchen dringend diesen Lückenschluss", erklärte Kaiser. Die CDU befürwortet den neuen Verkehrsentwicklungsplan. "Wichtig ist dabei, auch die Verkehrsverbindungen in die Großstädte zu berücksichtigen."

Dieter Dorok (Grüne) will den Schwerpunkt auf die Verkehrslenkung setzen - statt "auf neue Straßen, die nur weitere Belastungen mit sich bringen". Und Hubert Rütten (UWG) appellierte, dass vor der Erstellung eines Verkehrsplans erst wichtige Fragen der Stadtplanung beantwortet werden müssten, "etwa bei Neubaugebieten". So müsse zum Beispiel geklärt werden, wie das Baugebiet an der Gustav-Mahler-Straße in Gustorf entwickelt und angebunden werden soll.

Die Diskussion im Ausschuss sollte als Einstieg in die Meinungsbildung dienen. Die Verwaltung schlug einen Beschluss "zur Vorbereitung der Haushaltsaufstellung" am 24. April vor. Wolfgang Kaiser und andere halten diese Frist aber aufgrund des komplexen Themas für zu knapp, ein solcher Beschluss sei eher im Sommer möglich.

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