Grevenbroich Politiker ärgern sich über Müll

Grevenbroich · Politiker klagen über Müll, der sich auf Gehwegen und in Anlagen häuft. Sie fordern die Verwaltung aktuell zum Handeln auf. Im Rathaus wird jedoch Gelassenheit demonstriert: Grevenbroich sei eine saubere Stadt, heißt es.

 Ärger sich über achtlos weggeworfenen Müll: Martin Flick, Fraktionsvorsitzende der UWG, fordert die Stadt zum Handeln auf.

Ärger sich über achtlos weggeworfenen Müll: Martin Flick, Fraktionsvorsitzende der UWG, fordert die Stadt zum Handeln auf.

Foto: H. Jazyk

Immer mehr Müll liegt in der Stadt herum. Darüber klagt aktuell die UWG. Fraktionsvorsitzende Martina Flick fordert die Verwaltung auf, etwas gegen diese Missstände zu unternehmen.

"Die Bushaltestelle am Herkenbuscher Weg in der Südstadt, der Platz vor der Stadtbücherei oder der Weg entlang der Bergheimer Straße — überall liegt Abfall herum", klagt sie. Vor allem zwischen der Hammerwerk-Kreuzung und dem nahe gelegenen Schulzentrum würden sich Verpackungen, Pizzakartons und Getränkedosen geradezu häufen. "Die Anlieger haben jahrelang den Müll selbst weggeräumt. Inzwischen sind sie frustriert und fragen, wofür sie eigentlich Straßenreinigungsgebühren zahlen", sagt Flick.

Eine Lösung sieht die UWG-Chefin in Abfalleimern nach niederländischem Vorbild: "Da sie wie Basketballkörbe konzipiert wurden, bieten diese Behälter den spielerischen Anreiz zur Entsorgung. Möglicherweise könnte damit schon eine Menge Müll vermieden werden", meint sie. Die UWG hatte die Stadt schon 2008 aufgefordert, solche Körbe (Stückpreis: 1200 Euro) probeweise aufzustellen — doch: "Das wurde aus finanziellen Gründen abgelehnt", erklärt Martina Flick: "Wenn man bedenkt, dass jährlich fünfstellige Beträge für die Beseitigung von wilden Müllkippen ausgegeben werden, ist diese Logik nicht nachvollziehbar." Vor diesem Hintergrund hat die UWG die Stadtverwaltung jetzt aufgefordert, das Schmutzproblem offensiv anzugehen und "gute Ideen" zumindest testweise umzusetzen.

Auch Martina Suermann kämpft seit Jahren für mehr Sauberkeit vor allem rund um den Bahnhof. Einen Teilerfolg hat die SPD-Ratsfrau erreicht: "Die bislang völlig verdreckten Fahrradständer sollen nun zumindest einmal im Monat sauber gehalten werden", meint sie. Dennoch sei das Problem nicht gelöst: "Müll ist immer noch ein Ärgernis in dieser Stadt", sagt Suermann: "Wer das nicht glaubt, sollte sich den alten Teil der Bahnstraße oder den Stichweg zwischen dem Hammerwerk und der Rheydter Straße ansehen — katastrophal."

Im Rathaus wird das Engagement der Politiker zwar begrüßt — doch: "Im Großen und Ganzen denke ich, dass unsere Entsorgungsstruktur ausreicht", erklärt Stadtsprecher Andreas Sterken. Mit Alba sei ein Unternehmen gefunden worden, das sich auch um die Abfuhr wilder Müllkippen kümmere. Prinzipiell, so Sterken, sei Grevenbroich eine saubere Stadt. "Natürlich häuft sich der Müll dort, wo Verpackungen anfallen", räumt er ein. Doch dass diesem Problem mit Basketball-Papierkörben gelöst werden könne, bezweifelt er: "Ich glaube kaum, dass das etwas nutzen wird."

(NGZ)
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