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Grevenbroich Politik wirft Verwaltung Sorglosigkeit vor

Grevenbroich · Immer mehr Bürger und Anlieger ärgern sich über die Situation im und am Bahnhof. Die Stadtverwaltung kann aber keine dauerhafte Präsenz von Sicherheitskräften garantieren. "Mein GV" unterstellt mangelndes Problembewusstsein.

 Diesen Weg neben den Gleisen müssen viele Schüler des Pascal-Gymnasiums täglich entlang. Hier treffen sich aber auch die Suchtkranken.

Diesen Weg neben den Gleisen müssen viele Schüler des Pascal-Gymnasiums täglich entlang. Hier treffen sich aber auch die Suchtkranken.

Foto: Tillmanns

Dreckig, laut, unsicher - das sind die Attribute, die dem Grevenbroicher Bahnhof und seinem Umfeld derzeit zugesprochen werden. Die Situation vor Ort erregt immer mehr die Gemüter von Anwohnern, anliegenden Geschäftsleuten und besorgten Bürgern (NGZ berichtete). Die im Januar eröffnete Außenstelle des Ordnungs- und Servicedienstes (OSD) zeige keine Wirkung, das Bahnhofsgebäude selbst sei ein rechtsfreier Raum, Kinder und Jugendliche müssten auf ihrem Schulweg sprichwörtlich einen Spalier von Suchtkranken passieren.

Laut Stadtverwaltung stellt sich die Situation so dar, dass sich - auch bedingt durch die beiden Methadon-Ausgabestellen - häufig auch Patienten am Bahnhof und im Bahnhofsumfeld aufhalten. Daher stehe man im regelmäßigen Austausch mit der Polizei. "Von dort wurden bislang keine erhöhten Zahlen polizeilich relevanter Vorkommnisse gemeldet", sagt Beigeordneter Florian Herpel.

Dennoch beschäftigt der neuerliche Ärger mit der Bahnhofs-Situation nun auch die Grevenbroicher Politik. "Seit langer Zeit weisen wir auf die Missstände rund um den Bahnhof hin. Der OSD hat die Probleme bis heute nicht in den Griff bekommen. Der den Bürgern von Bürgermeister und Verwaltung zugesagte Abbau des Fahrradständers, ein bei Drogenabhängigen beliebter Aufenthaltsort am Bahnhofsvorplatz, hat bisher nicht stattgefunden", kritisiert die "Mein Grevenbroich"-Fraktionsvorsitzende Martina Suermann.

Sie habe bei der Stadt nachgehakt, wann der Fahrradständer denn nun abgebaut werde. Eine Demontage sei nicht geplant, schließlich solle Grevenbroich weiterhin als fahrradfreundliche Stadt gelten, habe die Antwort gelautet. Stattdessen werde nun eine Einhausung favorisiert. "Dieses Argument können wir nicht gelten lassen. Wir halten die berechtigten Ansprüche der Bürger nach Ruhe, Sicherheit und Ordnung in ihrem Lebensumfeld für schwerwiegender", erklärt Suermann. Der Fahrradständer könne ja jederzeit an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.

Suermann wirft der Stadt daher vor, die Probleme rund um den Bahnhof nicht ernst zu nehmen: "Ich bin es einfach leid. Die Präsenz des OSD im Quartier ist nicht wahrzunehmen. Es braucht jetzt eine klare Linie." Florian Herpel entgegnet, dass die OSD-Mitarbeiter am Bahnhof regelmäßig Streife laufen würden - und ihre Präsenz auch weiterhin angezeigt sei. Allerdings könne sie nicht dauerhaft gewährleistet werden: "Dies ist auch aufgrund der Anzahl der Mitarbeiter nicht umsetzbar. Da sie Aufgaben im gesamten Stadtgebiet wahrnehmen müssen, ist es durchaus möglich, dass zu den angegebenen Zeiten in der Außenstelle kein Mitarbeiter anzutreffen ist."

Daher fordert "Mein Grevenbroich", dass die Stadt nun Druck auf die Deutsche Bahn ausübt, um eine Verbesserung der Situation vor Ort zu erreichen. Wenn die Bahn damit werbe, kundenfreundlich und serviceorientiert zu sein, dann stehe die Situation im Bahnhof Grevenbroich in krassem Widerspruch dazu. "Das ist alles kein Zustand. Die Bürger werden hingehalten, die Unternehmer gestört, das ist ein Schulweg. Wir erwarten, dass endlich gehandelt wird", so Suermann.

(NGZ)
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