Grevenbroich Pianistin aus Japan lebt jetzt in Kapellen

Grevenbroich · Tokio, Frankfurt, Berlin, Grevenbroich - das ist der Weg von Aki Kawazoe. Die 39 Jahre alte, international gefragte Musikerin wohnt in Grevenbroich. Seit sie 15 Jahre alt ist, gibt sie Konzerte. Am 7. September spielt sie in der Villa Erckens.

 Aki Kawazoe gibt Klavier-Konzerte, seit sie 15 jahre alt ist. Mit 16 Jahren besuchte sie die Music High School in Tokio und studierte anschließend Musik an der Universität.

Aki Kawazoe gibt Klavier-Konzerte, seit sie 15 jahre alt ist. Mit 16 Jahren besuchte sie die Music High School in Tokio und studierte anschließend Musik an der Universität.

Foto: Aki Kawazoe

Im Alter von drei Jahren hat sich Aki Kawazoe (39) zum ersten Mal an ein Klavier gesetzt. "Meine Eltern waren keine Musiker", sagt sie. Aber im Kindergarten entdeckte sie das damals noch sehr große hölzerne Ding mit den weißen und schwarzen Tasten. "Ich wollte da dann immer dran sitzen und spielen", erinnert sie sich. Ihren Eltern sagte sie: "Bitte kauft mir ein Klavier." Die erfüllten ihrer Tochter den Wunsch und meldeten sie beim Klavierunterricht an.

Seitdem ist Aki Kawazoe mit dem Instrument verbunden. Sie spielt Konzerte in Tokio, Salzburg, Mannheim, Berlin. Und wohnt neuerdings in Kapellen. "Ich wollte immer in Deutschland leben und lernen", sagt Kawazoe. Dort gebe es "viele unterschiedliche Ideen der Musik". Ihr Mann hat einen Arbeitsplatz in Düsseldorf gefunden. Da bot sich Grevenbroich als neue Heimat an. "Ich mag es hier sehr", schwärmt sie, "hier ist schöne Luft und schöne Natur." Noch ist ihr Deutsch etwas holprig, reicht aber schon für ein Gespräch über die Schönheit der Museumsinsel oder den Genuss von Beethoven. Denn die großen deutschen Komponisten haben sie schon als Kind fasziniert.

Ab dem Alter von zehn Jahren ist Kawazoe Schülerin von Ryoko Fukasawa. Seit sie 15 Jahre alt ist, gibt sie Konzerte in Japan, später auch in Europa. Mit 16 Jahren besucht sie die Music High School in Tokio, studiert anschließend Musik an der Universität in Tokio.

Nach ihrem Abschluss klappt es mit dem Traum von Deutschland. Im Jahr 2001 wechselt sie zu Professor Michael Hauber an die staatliche Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim. Dort wird sie zur Klavier-Solo-Künstlerin ausgebildet. Sie schließt mit Bestnoten ab. Ebenso das anschließende Konzertexamen.

Schon während ihrer Zeit in Mannheim gibt sie mehrere große Konzerte. Sie spielt Schumanns Klavierkonzert mit der Baden-Badener Philharmonie. lm Jahr 2002 führt sie Mozarts Klaviersonate im Rahmen des Festivals "Mozart in Mannheim" im Rittersaal des Mannheimer Schlosses auf. Das Konzert wird vom SWR aufgezeichnet.

Sie macht auch Rundfunkaufnahmen. lm Jahr 2005 erhält Kawazoe den zweiten Preis für das Lied-Duo beim Hochschulwettbewerb Mannheim im Fach "Musik aus dem 21. Jahrhundert". Es folgen Sommerakademien und Klavierfestivals in Europa sowie zahlreiche Auftritte in Japan. Zwischenzeitlich wohnt sie wieder in Tokyo, wo sie ihren Mann kennenlernt und heiratet. Dann geht es zurück nach Deutschland.

Zuerst wohnt sie in Frankfurt und in der Hauptstadt Berlin. Seit Anfang 2016 ist Grevenbroich ihr neues Zuhause. Mindestens fünf Stunden am Tag übt Aki Kawazoe am Klavier. Zusätzlich gibt sie Unterricht. "Ich habe gerade sechs Schülerinnen", sagt die Musikerin. In Berlin waren es 20 Schülerinnen. Die 39-Jährige hofft, dass in den kommenden Wochen und Monaten noch ein paar weitere dazu kommen. Der Klavierunterricht habe ihr nämlich immer sehr viel Freude bereitet, sagt Aki Kawazoe: "Ich liebe Musik sehr und genieße es, mit anderen zu singen, zu spielen und zu üben."

(NGZ)
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