Grevenbroich Pfarrzentrum Elsen wieder fit

Grevenbroich · Rund eine halbe Million Euro hat die Pfarre St. Stephanus in ihre Gebäude investiert. Erst wurde der Kirchturm saniert, zurzeit legen die Handwerker letzte Hand am Carl-Sonnenschein-Haus an. Weitere Projekte sind geplant.

 Am Carl-Sonnenschein-Haus laufen die letzten Sanierungsarbeiten. Heinz Josef Nix (hinter der Scheibe 2.v.r.), stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands, freut sich über das Ergebnis.

Am Carl-Sonnenschein-Haus laufen die letzten Sanierungsarbeiten. Heinz Josef Nix (hinter der Scheibe 2.v.r.), stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands, freut sich über das Ergebnis.

Foto: h. jazyk

Der Saal für 180 Besucher erstrahlt in freundlichem Terrakotta und Weiß, auch sonst präsentiert sich das Pfarrzentrum rundum erneuert. Ein halbes Jahr lang — etwas länger als geplant — war das Carl-Sonnenschein-Haus in Elsen eine Baustelle, zurzeit laufen die letzten kleinen Arbeiten.

Nötig war die Sanierung allemal. "Seit dem Bau 1973/74 ist am Haus nicht mehr viel geschehen", sagt Architekt Hajo Bousset. Nach über 30 Jahren waren Fenster und Türen marode, die Sanitäranlagen und die Heizung mussten komplett erneuert werden. "Und die Leitungen waren in schlechterem Zustand als wir dachten", schildert Heinz Josef Nix, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands. Rund 230 000 Euro stellte das Erzbistum bereit. Mitglieder der Pfarre übernahmen Eigenleistungen in Höhe von weiteren 20 000 Euro, packten kräftig an. "Wir haben die alten Anlagen herausgerissen und selbst gestrichen", berichtet Nix. Rund vier Wochen lang schwangen Siegfried Schürenberg, Horst Goertz, Rainer Birbaum und andere die Pinsel.

Nun kann das Carl-Sonnenschein-Haus wieder für Versammlungen und Feiern genutzt werden. Die Zeit der Provisorien ist vorbei. Die "Tafel" für Bedürftige öffnete trotz der Bauarbeiten. "Vor jeder Lebensmittel-Ausgabe mussten wir erst einmal gründlich sauber machen", so Birbaum. Und der Kirchenchor freut sich, "dass die Fahrerei vorbei ist", sagt Goertz. Die rund 50 Sänger waren in den Pfarrsaal in der Stadtmitte ausgewichen.

Der Umbau ist nicht der erste Kraftakt für die Pfarre. Bis 2009 wurde der über 800 Jahre alte Kirchturm saniert. Feuchtigkeit war ins Mauerwerk gedrungen, hatte den porösen Tuffstein beschädigt. Die Schlämm-Schicht wurde abgetragen, Fugen und einzelne Steine wurden erneuert.

Zurücklehnen können sich Nix und die anderen auch weiter nicht: "Im Juli geht es weiter: Die gesamte Elektrik der Kirche muss erneuert werden, sie stammt zum Teil noch aus der Vorkriegszeit." 45 000 Euro stellt das Bistum dafür bereit. Die Gottesdienste können laut Nix weiter gehalten werden. Die 6000 Euro für die Kirchturmuhr muss die Pfarre dagegen aus eigener Kraft aufbringen. Nach 30 Jahren muss das Uhrwerk gründlich gewartet, dafür in seine Einzelteile zerlegt werden. "Wir hoffen auf zahlreiche Spenden der Pfarrmitglieder", sagt Nix. "Wenn auch diese Arbeiten abgeschlossen sind, denke ich, dass wir einige Jahre lang Ruhe haben."

Einen Wunsch hat die Pfarre aber an die Stadt. "Das Eingangstor zum Friedhof neben der Kirche ist ein Schandfleck. Die Pfosten stehen schief, das Tor lässt sich nicht schließen. Wenn die Stadt für neue Pfosten sorgt, werden wir das Tor reparieren", so Nix. "Bürgermeister Axel Prümm hatte uns zugesichert, sich darum zu kümmern, aber bislang ist noch nichts geschehen."

(NGZ)
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