Grevenbroich Panne im Jugendamt

Grevenbroich · Grevenbroich Mit diesem Service haben Eltern wohl nicht gerechnet: Ihr Kind geht seit Anfang August in den Kindergarten, ohne dass die Stadt dafür bislang Beiträge erhebt. Erfreut ausgeben sollten sie das Geld aber nicht - die Rechnung präsentiert die Stadt schon bald.

Startprobleme bei der EDV sind laut Stadt Ursache dafür, dass das Jugendamt die Elternbeiträge bei neu angemeldeten Kindern nicht endgültig bearbeiten und festsetzen konnte. Rund 600 Kinder sind betroffen.

"Wir stellen die Bearbeitung der Elternbeiträge auf ein neues Programm um, das ab 1. August laufen sollte. Aber in der Anlaufphase gab es Probleme", erklärt Stadtsprecher Norbert Häke auf Anfrage der NGZ. Vor vier Wochen begannen die Mitarbeiter damit, die Neuanmeldungen für das System zu bearbeiten.

Dabei stellte sich heraus, "dass wir zunächst die Stammdaten nicht ins Programm eingeben konnten", erklärt Fachdienstleiter Paul Janus. Dann habe es Schwierigkeiten bei der Zuordnung der Beiträge auf Kassenzeichen gegeben. "Nun sind die Probleme gelöst, das Programm läuft", erklärt Häke. Zurzeit sind Jugendamtsmitarbeiter damit befasst, die Stammdaten einzugeben.

Die Stadt ist zuversichtlich, dass die Beiträge Ende nächster Woche wie gewohnt bearbeitet werden können. Dr. Bodo Karnbach, Geschäftsführer der Kommunalen Datenverarbeitungszentrale (KDVZ) in Neuss, betont, dass nach der Einführungsphase des der Stadt zur Verfügung gestellten Programms keine Probleme mehr bekannt geworden seien. Und der Zeitplan sei mit der Stadt abgestimmt worden.

Auf jeden Fall verspätet sich das Verfahren: In früheren Jahren hatte die Stadt bereits im Juli die Eltern neu angemeldeter Kinder mit der Bitte angeschrieben, die notwendige Erklärungen zum Elterneinkommen einzureichen.

Um angesichts der Verspätung dieses Jahr das Verfahren zu beschleunigen, bittet die Stadt die Eltern um Hilfe: In den Kindergärten wurden oder werden Formulare samt umfänglichem Merkblatt an die Eltern verteilt mit der Bitte, die ausgefüllten Erklärungen samt Nachweisen zurücksenden.

"Es hat einige Verwirrung gegeben, schildert Claudia Nwancha, Leiterin des Deutschordens-Kindergartens in Elsen. "Einige Eltern kamen zu mir und sagten, ihre Kinder seien doch schon angemeldet. Ich hoffe, dass es sich um eine einmalige Angelegenheit handelt." Mehr Aufwand für den Kindergarten wäre es gewesen, "wenn wir die Erklärung sammeln und von hier zurückschicken müssten".

Auch bei der Stadt fragten Eltern an, weil sie Fragen beim Ausfüllen hatten. Laut Janus halten sich die Anfragen aber im Rahmen der Vorjahre.

Die Stadt weist die Eltern darauf hin, dass aufgeschoben nicht aufgehoben ist. "Wir möchten Sie bitten, den voraussichtlichen Elternbeitrag sowie den Essensbeitrag in entsprechender Höhe bei der Über-Mittag-Betreuung vorsorglich zurückzulegen", heißt es im Aushang in Kindergärten.

Je nach Einkommen können im Monat bis zu 151,34 Euro oder bei Betreuung über Mittag bis zu 235,19 Euro fällig werden. Den Einnahmeverlust für die Nothaushaltskommune bezeichnet Häke als "minimal", es handele sich nur um die Zinsen für die Monate", um die die Beiträge verspätet erhoben werden.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort