Fall aus Hemmerden Panne bei „Aktenzeichen XY“ auf der Suche nach Mörder von Claudia Ruf

Grevenbroich · Am Mittwochabend wurde der Mordfall Claudia Ruf bei „Aktenzeichen XY“ aufgegriffen. Entscheidende Hinweise gingen während der Live-Sendung nicht ein. Das kann damit zu tun haben, dass das ZDF zunächst eine falsche Telefonnummer verkündet hatte.

 Die eingeblendete Telefonnummer zum Fall Claudia Ruf in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ ist falsch.

Die eingeblendete Telefonnummer zum Fall Claudia Ruf in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ ist falsch.

Foto: Screenshot ZDF

Der Fall Claudia Ruf bewegt seit Wochen die Menschen in der Region Grevenbroich und darüber hinaus. Die damals Elfjährige war 1996 im Stadtteil Hemmerden entführt, sexuell missbraucht und ermordet worden. Schon 1997 war der Fall Thema in der ZDF-Sendung. Heute, 23 Jahre später, wurde der Fall neu aufgerollt, die Ermittler haben zu einem Massengentest aufgerufen.

Durch die erneute Thematisierung des Falls in der quotenstarken ZDF-Sendung wollte die Polizei auch jene Männer erreichen, die seit 1996 aus Hemmerden weggezogen sind. Das betrifft rund 600 Männer. Die Sendung wird jedes Mal live aufgezeichnet, damit Zuschauer die Möglichkeit haben, noch während der Show Hinweise abzugeben. Im Fall Claudia Ruf gingen bis zum Ende der Sendung am Mittwochabend nur wenige Hinweise ein. Ein Grund dafür könnte aber auch Fehler in der TV-Sendung sein.

Kurz nachdem Kriminalhauptkommissar Franz Wirges von der Kripo Bonn die Details zu dem Fall im Gespräch mit Moderator Rudi Cerne erläutert hatte, wurde eine Telefonnummer für Hinweisgeber vorgelesen und eingeblendet. Genannt wurde die Telefonnummer 02231-30025252. Der Fehler steckte in der Vorwahl: 02231 ist in Deutschland für keinen Bezirk als solche vergeben. Knapp 20 Minuten später korrigierte der Moderator dann die Angaben zur Telefonnummer. Die richtige Nummer hat eine Neusser Vorwahl und lautet 02131 - 30025252. „Die Nummer hat zwar eine Neusser Vorwahl, wird aber nach Bonn zu den ermittelnden Beamten umgeleitet“, erklärt Rudi Cerne.

Ob, und wenn ja wie viele, missglückte Anrufe den Beamten durch die Einblendung der falschen Telefonnummer entgangen sind, ist nicht bekannt. Nach der Bekanntgabe der richtigen Telefonnummer sind dann wohl 15 Hinweise bei der Polizei eingegangen. Eine heiße Spur sei zwar nicht dabei, die meisten Hinweise seien jedoch zuzuordnen gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Die Mordkommission gehe nun drei Spuren nach. „Damit sind wir zufrieden, gerade weil der Fall schon so viele Jahre zurückliegt.“

(siev/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort