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Grevenbroich Orkener erleben Zeltinger "zum Anfassen"

Grevenbroich · Der Kult-Rocker Jürgen Zeltinger machte jetzt Station in Grevenbroich: Er begeisterte Irene und Uli Neumann bei einem Konzert in ihrem Wohnzimmer. Mit dabei: Zahlreiche Freunde kölscher Musik und Fans des selbst ernannten "Asis mit Nivoh".

Grevenbroich: Orkener erleben Zeltinger "zum Anfassen"
Foto: Kandzorra Christian

Eine riesige Eintrittskarten-Sammlung beweist: Irene und Uli Neumann aus dem Stadtteil Orken lieben Konzerte. Sie fahren den Musikern hinterher. Allein 2016 haben sie 52 Konzerte besucht. Ein Auftritt eines bekannten Musikers in ihrem eigenen Wohnzimmer allerdings ist für sie auch eine absolute Ausnahme: Der Kult-Rocker Jürgen Zeltinger aus Köln machte jetzt bei ihnen Halt und bescherte den Neumanns und ihren Freunden gemeinsam mit dem Gitarristen Dennis Kleimann einen unvergesslichen Abend.

"Ich hätte nie damit gerechnet, eines Tages Jürgen Zeltinger bei uns im Wohnzimmer sitzen zu haben. Das ist einfach nur klasse", sagte Irene Neumann. Rund 40 Freunde und Bekannte waren der Einladung zum Privat-Konzert gefolgt und rockten mit dem 67-Jährigen zu Songs wie "Müngersdorfer Stadion", "Morgen geh' ich zum Sozialamt" oder "Asi mit Nivoh", mit denen Zeltinger Ende der 1970er, Anfang der 80er Jahre große Bekanntheit vor allem im Rheinland erlangt hat. Ermöglicht hatte das Mini-Konzert der Grevenbroicher Norbert Nürnberg - genau wie Jürgen Zeltinger ein großer FC-Fan -, der ihm am Rande einer Veranstaltung in Köln angesprochen hatte. Die Zusage war prompt gefolgt - und Zeltinger feierte nun sein erstes Wohnzimmerkonzert in Grevenbroich.

Auch wenn es zwischenzeitlich ruhiger um den Altrocker geworden war: Bei seinem Auftritt stellte er rasch unter Beweis, dass er das Einheizen immer noch drauf hat. Seine Songs ziehen nach wie vor beim Publikum. "Manche wecken bei uns alte Erinnerungen", erzählte Gastgeberin Irene Neumann, deren Familie ihr vor knapp zwei Jahren zu ihrem 60. Geburtstag bereits ein Wohnzimmerkonzert mit der Band "Black Remains" geschenkt hatte.

"Jürgen Zeltinger ist auch eine große Hausnummer. Gerade weil er eben auch heute noch bei so vielen bekannt ist." Vor allem bei seinem Song "Asi mit Nivoh" ging im Wohnzimmer von Familie Neumann ordentlich die Post ab: Viele der Besucher zeigten sich textsicher, sangen "op plaat" mit, klatschten und stießen mit Zeltinger an, der an solchen Abenden am liebsten Weißwein trinkt - aus dem Kölschglas. "Da hat man wenigstens was zum Greifen", scherzte der Kölner, der derzeit mit seiner zwischenzeitlich mehrfach neu besetzten Band an einer neuen CD tüftelt, die im Herbst dieses Jahres veröffentlicht werden soll.

Bernd Schönfelder gab sich beim gut zweistündigen Wohnzimmerkonzert in Orken vorerst mit vier Zeltinger-LPs aus den 80ern zufrieden, die er extra herausgesucht hatte und sich vor Ort von dem kölschen Original signieren ließ. "Die Platten stammen noch aus der Zeit, in der BAP noch nicht so populär war", erzählte der 61-Jährige, der ein Fan von "handgemachter Musik" ist und mit Zeltinger einen netten Plausch hielt. "Er ist eine coole Socke", sagte Schönfelder, der kräftig mitfeierte. Ulrich Spanier erinnerte sich, dass Titel wie "Morgen geh' ich zum Sozialamt" einst bei seinen Eltern für Entsetzen gesorgt hatten. "Aber wir haben damals als angehende Abiturienten in der Hansastube gut zu diesen Songs gefeiert. Die haben unsere Jugend geprägt", sagte der Grevenbroicher. Eine Art "Schlüssel" zu Zeltingers Musik sei damals insbesondere für FC-Fans sein Song "Müngersdorfer Stadion" - das heutige Rhein-Energie-Stadion - gewesen.

(cka)
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