Grevenbroich Ordnungsamt und Streetworker kontrollieren Jugendliche

Grevenbroich · Wer gestern zum Festzelt in Gustorf wollte, musste erst einmal am Ordnungsamt vorbei. Die Beamten kontrollierten an den Eingängen zum Gelände am Torfstecherweg Mäntel und Taschen auf Glasflaschen und andere gefährliche Gegenstände.

 Anja Wilms (l.) vom Ordnungsamt durchsucht vor dem Festzelt in Gustorf Taschen nach Alkohol, Glas und gefährlichen Gegenständen.

Anja Wilms (l.) vom Ordnungsamt durchsucht vor dem Festzelt in Gustorf Taschen nach Alkohol, Glas und gefährlichen Gegenständen.

Foto: Lothar Berns

"Bei Jugendlichen, bei den denen wir den Eindruck haben, dass sie bereits zu viel Alkohol konsumiert haben, haben wir auch die Ausweise gefordert", sagt Einsatzleiter Wolfgang Jurk. Für sie standen im Notfall auch Sanitäter vor dem Zelt bereit.

Mit der Einführung der Kontrollen und des Glasverbots vor vier Jahren, hätte sich die Situation auf dem Gelände bereits erheblich verbessert, sagt Jurk: "Früher hatten wir hier Schlägereien und Jugendliche, die komatös in der Ecke lagen. Die Rettungswagen waren im Dauereinsatz." Ganz verhindern könne man das auch durch die Kontrollen nicht, gibt Jurk zu: "Es gibt auch Leute die große Umwege in Kauf nehmen oder durch die Büsche schleichen, nur um Glasflaschen auf das Gelände zu bekommen."

Für junge Leute startete die Stadt gestern auch mit einem Pilotprojekt: In der Alten Feuerwache am Schlosspark wurde eine Versorgungsstation für betrunkene Jugendliche eingerichtet. Sie war für Fälle gedacht, in denen sich die Jugendlichen zwar hilfsbedürftig zeigten jedoch ein Aufenthalt im Krankenhaus nicht erforderlich war. Bis zum Abend wurden lediglich zwei Jugendliche in der Alten Feuerwache betreut.

"Wir können aber nicht ausschließen, dass es bis Mitternacht nicht noch mehr werden", sagt Wolfgang Hufendiek, Fachdienstleiter für Jugendarbeit. Den gesamten Tag waren zudem Streetworker in der Stadt unterwegs — der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag allerdings in Gustorf. Bereits in den Mittagsstunden versuchten die Streetworker mit den Jugendlichen an Schulen, in der Innenstadt oder vor dem Gustorfer Festzelt zu sprechen, um Alkoholexzesse und Krawalle im Vorfeld einzudämmen. "Wen wir mit Alkohol gesehen haben, den haben wir angesprochen. So wussten sie, wir haben bereits ein Auge auf sie", sagt Franco Clemens von Grevenbroich Mobil. Auch seien sie gezielt auf Gruppen zugegangen, die sich auffällig kostümiert haben: "Es macht schon etwas aus, ob sich ein paar Jungs als Clown oder Teddybär verkleiden oder in militärischen Kostümen in der Gruppe auftreten."

Wichtig sei insbesondere die Ordnungspartnerschaft, also die enge Zusammenarbeit der Streetworker mit Ordnungsamt und Polizei. "Wir gehen zwar nicht gemeinsam auf Patrouille, weil wir die Jugendlichen nicht abschrecken wollen. Aber wir haben einen Ansprechpartner, der uns hilft, wenn es Ärger gibt", sagt Clemens.

(NGZ)
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