Grevenbroich Noch ein Wirtschaftsförderer?

Grevenbroich · Die Politiker sind sich einig: Die drei Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung leisten gute Arbeit. Jetzt soll die Verwaltung prüfen, ob das Team durch einen Profi ergänzt werden kann. Das könnte Geld in die Stadtkasse spülen.

 Wirtschaftsförderer Carina Lucas (M.) und Ulrich Held (2.v.r.) sowie Stadtmarketingmanager Robert Jordan (l.) sollen Verstärkung erhalten.

Wirtschaftsförderer Carina Lucas (M.) und Ulrich Held (2.v.r.) sowie Stadtmarketingmanager Robert Jordan (l.) sollen Verstärkung erhalten.

Foto: M. Reuter

Sie helfen, wenn sich neue Betriebe in der Stadt ansiedeln wollen. Und sie sind da, wenn Unternehmer Probleme haben. Ulrich Held, Carina Lucas und Robert Jordan betreiben Wirtschaftsförderung. "Und zwar eine sehr gute", sagt Bürgermeisterin Ursula Kwasny als Chefin dieser Abteilung: "Der Rat kann stolz auf das Team sein."

Diese Ansicht teilt der Hauptausschuss. Und noch mehr: Die Politiker wünschen sich, dass dieser strategische Bereich personell aufgestockt wird – um dessen Arbeit langfristig zu verbessern. Dazu gibt es zwei Ideen. Zum einen schlägt die Fraktion Freie Bürger/Die Linke vor, einen Mitarbeiter aus dem Rathaus in die Wirtschaftsförderung umzusiedeln. "Das würde keine Kosten verursachen", argumentiert Ratsherr Thomas Bovermann mit Blick auf die verschuldete Stadt.

Einen Schritt weiter geht Holger Holzgräber von der SPD. Sein Vorschlag: "Auf dem Markt gibt es eine Menge Profis, die Wirtschaftsförderung von der Pike auf gelernt haben. Dort sollten wir uns umsehen, falls es die Haushaltslage zulässt." Heißt im Klartext: Wenn sie es sich leisten kann, soll die Stadt eine zusätzliche Stelle schaffen. "Der Kreis leistet sich gut zwölf Wirtschaftsförderer – warum sollen wir uns da nicht auch einen Profi leisten können", fragte Holzgräber.

Dieser Vorschlag traf auf offene Ohren der CDU: "Wenn kompetente Leute eingestellt werden, steigert das die Effizienz der Wirtschaftsförderung. Letztendlich kommt damit auch Geld in die Stadtkasse", meint Fraktionschef Norbert Gand. Er forderte die Verwaltung zu einer Prüfung auf: Sie soll nun ermitteln, ob es haushaltsrechtlich möglich ist, eine Fachkraft einzustellen.

Der Hauptausschuss sprach sich – bei vier Enthaltungen – dafür aus. Obwohl es auf der Verwaltungsbank durchaus skeptische Gesichter gab – vor allem bei Claus Ropertz. Der für Personal zuständige Dezernent hatte vor dem Beschluss vor zwei Dingen gewarnt: Bei einer Umschichtung von Personal würden Mitarbeiter in anderen Abteilungen fehlen – und eine Neueinstellung würde der Landrat nicht genehmigen: "Es gibt klare Vorgaben – da ist nichts zu machen."

Nicht einverstanden zeigte sich der Hauptausschuss mit dem Antrag der Aktiven Bürger. Rolf Göckmann hatte vorgeschlagen, die Wirtschaftsförderung in die Stadtentwicklungs-Gesellschaft zu integrieren. Eines der wichtigsten Argumente brachte Edmund Feuster (SPD) vor. "Durch eine Ausgliederung würde die Wirtschaftsförderung der Kontrolle des Rates entzogen", meinte der Vize-Bürgermeister: "Und ich habe ein Interesse daran, an der Entwicklung dieser Abteilung beteiligt zu sein."

(NGZ)
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