Grevenbroich "Niemand muss hungern"

Grevenbroich · Die "Existenzhilfe" muss am Südwall ausziehen, wechselt für eine Übergangszeit in Lagerräume der Coens-Galerie. Damit rückt die seit langem geplante Erweiterung der Galerie in greifbare Nähe – Baustart ist vielleicht noch 2009.

 Am Dienstag öffnet der "gedeckte Tisch" der "Existenzhilfe" zum letzten Mal am Südwall, das Haus soll der Erweiterung der Coens-Galerie weichen. Die Galerie stellt neue Räume für den Übergang zur Verfügung.

Am Dienstag öffnet der "gedeckte Tisch" der "Existenzhilfe" zum letzten Mal am Südwall, das Haus soll der Erweiterung der Coens-Galerie weichen. Die Galerie stellt neue Räume für den Übergang zur Verfügung.

Foto: aRCHIV M. reuter

Die "Existenzhilfe" muss am Südwall ausziehen, wechselt für eine Übergangszeit in Lagerräume der Coens-Galerie. Damit rückt die seit langem geplante Erweiterung der Galerie in greifbare Nähe — Baustart ist vielleicht noch 2009.

Viele Möbel sind bereits ausgeräumt, die Lebensmittelausgabe des Vereins "Existenzhilfe" verlässt den Südwall. Doch Geschäftsführer Wolfgang Norf beruhigt: "Niemand muss hungern. Unsere Kunden werden weiter versorgt." Am kommenden Dienstag öffnet der "gedeckte Tisch" der "Existenzhilfe" zum letzten Mal am gewohnten Ort. "Ab Freitag, 18. September, sind wir in Lagerräumen der Coens-Galerie an der Karl-Oberbach-Straße zu finden." 32 Ehrenamtler und acht Mitarbeiter auf Ein-Euro-Basis versorgen rund 3000 bedürftige Menschen mit Lebensmitteln, darunter 900 Kinder bis 14 Jahren.

Überraschend kam der Umzug nicht. "Wir wussten von Anfang an, dass wir nicht für immer am Südwall 28 bleiben können", sagt Norf. 2006 war der Verein in dem alten, damals noch in städtischem Besitz befindlichen Haus gestartet. Später hatte die Gazit Immobilien Grevenbroich GmbH — seit 2007 Eigentümer der Coens-Galerie — vier Grundstücke am Südwall erworben. Auf dem über 1000 Quadratmeter großen Areal war damals ein Supermarkt geplant. "Infolge der anstehenden Erweiterung der Coens-Galerie werden die Fläche für das Bauvorhaben benötigt", erklärte gestern Centerleiter Michael Pauly in einer Mitteilung. Für weitere Auskünfte, was konkret geplant ist, war er gestern nicht zu erreichen. Die Muttergesellschaft Gazit Germany möchte Details erst nennen, "wenn alle Verträge geschlossen sind", heißt es in Hamburg. Die Abbruchgenehmigung liege vor, eventuell werde mit dem Bau noch 2009 begonnen, so Projektleiter Laurenz Stief.

In der Erklärung betont Pauly, dass die Coens-Galerie den Verein weiter unterstützen werde, ihm "bis auf Weiteres" Flächen zur Verfügung stelle. "Wir sind Centerleiter Michael Pauly für die Hilfe dankbar, für die Räume mussten wir nur die Nebenkosten bezahlen", freut sich Wolfgang Norf.

Für den Übergang zieht die "Existenzhilfe" ins "Lager des früheren Ring-Kaufhauses, der Eingang liegt neben der Zufahrt zum Parkhaus an der Karl-Oberbach-Straße", so Norf. "Die Räume sind mit 300 Quadratmetern großzügig, und die Lage ist ideal: zentral und doch nicht von überall einsehbar. Manche Kunden stehen nicht so gern auf dem Präsentierteller." Die Kleiderkammer wird am Übergangsstandort aber nicht öffnen. Mit Hochdruck läuft nun die Suche nach einer endgültigen Lösung. "Wir sind zeitlich etwas unter Druck, sind für Angebote dankbar", so der Geschäftsführer. "Am besten wäre eine Lagerhalle, die einigermaßen zentral liegt. Das muss nicht in der City sein, doch der Standort sollte mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sein. Die Stadt hilft uns bei der Suche."

Für Wolfgang Norf denkbare Standorte: "Am Hammerwerk oder der ehemalige Baumarkt an der Bergheimer Straße — das wäre ein Top-Standort."

(RP)
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