Grevenbroich Neustart für Chöre im Pfarrverband Niedererft

Grevenbroich · Sven Morche will die Kirchenmusik im Seelsorgebereich Niedererft fit für die Zukunft machen – mit neuen Angeboten und Strukturen.

 Da geht's lang: Sven Morche ist überzeugt, dass mit dem neuen Konzept der richtige Weg für die Kirchenmusik eingeschlagen wurde.

Da geht's lang: Sven Morche ist überzeugt, dass mit dem neuen Konzept der richtige Weg für die Kirchenmusik eingeschlagen wurde.

Foto: L. Berns

Sven Morche will die Kirchenmusik im Seelsorgebereich Niedererft fit für die Zukunft machen — mit neuen Angeboten und Strukturen.

Sven Morche weiß, dass diese Entscheidung für Diskussionen sorgt. Seit Oktober ist er neuer Seelsorgebereichsmusiker im Kirchengemeindeverband Niedererft. Dort trat der 41-Jährige die Nachfolge von Martin Sonnen an, den es als Kantor nach St. Andreas Korschenbroich zog. Morche hat die Zeit genutzt, um die Kirchenmusik in den zum Seelsorgebereich Niedererft gehörenden fünf Pfarren einer Bestandsaufnahme zu unterziehen. Das Ergebnis: Es muss ein Strukturwandel her. "Wenn wir nichts ändern, stehen wir vor dem Aus", betont Morche. Deshalb stehen die Zeichen auf Neustart.

Mit drei neuen Chören soll die Kirchenmusik im Seelsorgebereich auf Kurs gebracht werden. Zuletzt befand sie sich in einer Art Dornröschenschlaf. "Es soll wieder mehr Chormusik in den Gottesdiensten geben. Das war zuletzt eingeschlafen", sagt Morche. Zum Seelsorgebereich Niedererft gehören die Pfarren St. Sebastianus Hülchrath, St. Mauri Hemmerden, St. Clemens Kapellen, St. Jakobus Neukirchen und St. Martinus Wevelinghoven.

Zuletzt gab es im Verband noch zwei Kirchenchöre sowie den Hülchrather Gesangverein. "Die Kirchenchöre haben aber nicht mehr funktioniert", betont Morche. Mit den alten Strukturen müsse daher Schluss sein. Das war das Ergebnis der sogenannten "Zukunftswerkstatt", die sich mit den Perspektiven der Chöre befasste. Neben Vertretungen der Chöre waren Sven Morche, die Seelsorgebereichsmusikerin Andrea Prats und Pastor Heinz-Theo Lorenz daran beteiligt. "Wir haben beschlossen, neue Chöre auf Pfarrverbandsebene zu etablieren. Um zukunftsfähig zu sein, müssen wir weg vom Kirchturmdenken", sagt Morche.

Das Motto lautet daher: alles neu bei der Kirchenmusik im Seelsorgebereich Niedererft. "Das gefällt nicht jedem. Aber es ist die einzige Chance, die wir haben", meint Morche. Jeder der drei neuen Chöre richtet sich an unterschiedliche Sänger. Der "Chor Horizont" zum Beispiel hat sich auf Gospelgesang und moderne Kirchenliteratur beziehungsweise das Neue Geistliche Lied spezialisiert. Geprobt wird immer mittwochs von 20.15 bis 22 Uhr im Sebastianushaus Hülchrath. Der Chor wird am Gründonnerstag und Karfreitag die Liturgie mitgestalten.

Der zweite neue Chor nimmt seine Arbeit am Dienstag, 19. Februar, auf. Die "Chorgemeinschaft Niedererft" — so der vorläufige Arbeitstitel — ist klassisch ausgerichtet und probt ab 19.30 Uhr ebenfalls im Sebastianushaus. Als dritter neuer Sangeskreis soll die Seniorenkantorei "Andante" hinzukommen. Geprobt werden soll vor- oder nachmittags. "Da feilen wir noch an den Rahmenbedingungen", sagt Morche. Anmeldungen werden bereits unter der Telefonnummer 02181 74535 im Pfarrbüro von St. Martinus Wevelinghoven entgegengenommen.

Abgerundet wird das Angebot im Seelsorgebereich Niedererft durch die Chorarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Wichtig ist Morche, dass zielorientiert gearbeitet werde. "Die Chöre sollen regelmäßig auftreten." Die Chorgemeinschaft Niedererft wird daher die Missa Brevis in D von Franz-Xaver Brixi vorbereiten, die am Ostersonntag aufgeführt werden soll.

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort