Grevenbroich Neues Museum öffnet am 4. März

Grevenbroich · Der Termin steht fest: Am Sonntag, 4. März, wird das neue "Museum der niederrheinischen Seele" seine Türen öffnen. Die Handwerker haben die Villa Erckens verlassen, das Haus wurde auf Hochglanz gebracht. In dieser Woche werden die Vitrinen eingeräumt.

Die Mosaik-Bodenfliesen in der Eingangshalle sehen wieder aus wie neu — genau wie der Rest der alten Villa. Nachdem die Handwerker und die "Putzkolonne" das Haus verlassen haben, kann in dieser Woche die spannende Arbeit beginnen. "Die Räume werden mit Leben gefüllt, darauf haben wir lange gewartet", sagt Thomas Wolff vom städtischen Kultur-Team. Nun wird die Ausstellung aufgebaut — Vitrinen müssen eingerichtet, Multimedia-Konsolen in Stellung gebracht werden. Und das unter Zeitdruck: Denn in wenigen Wochen wird das neue "Museum der niederrheinischen Seele" seine Türen öffnen. Am 4. März ist es soweit.

Nahezu fertiggestellt wurde das Kellergeschoss des Hauses. Nach einer Grundsanierung der Räume werden die Besucher dort künftig tief in die Industriegeschichte der Stadt eintauchen können. Langweilige Bildtafeln mit ellenlangen Erklär-Texten sind nicht zu finden — die Designer und Architekten um den Ausstellungsmacher Ulrich Hermanns haben auf moderne Touchscreen-Technik gesetzt.

Und die funktioniert so: "Der Bildschirm zeigt ein Luftbild der heutigen Innenstadt. Die Standorte alter Firmen sind rot markiert worden. Wer diese Felder berührt, erhält historische Fotos und kurze Informationen über die Unternehmen, die einst von Bedeutung waren", erklärt Stadtarchivar Wolfgang Brandt. Beim Navigieren werden etwa Erinnerungen an die Haferflockenmühle Quäker wach, an die Saftpresse Mertens oder den Konservenhersteller Grönland. Gleich nebenan werden deren Produkte ausgestellt: Die Tüte Haferflocken findet sich ebenso wie die Flasche Apfelsaft und die Büchse mit Grünkohl. "Alles Originale, die uns von Grevenbroichern zur Verfügung gestellt wurden", so Brandt.

Den Mittelpunkt des Kellers bildet der komplett sanierte Prototyp der weltbekannten Münzeprägemaschine des findigen Mechanikers Diedrich Uhlhorn. Gleich nebenan ist Kino angesagt: Auf einem Großbildschirm können — ebenfalls per Finger-Touch — kurze Filme aus den 60er Jahren ausgewählt werden. In der Hauptrolle: Grevenbroich und seine Industrielandschaft. "Wer sich für die Materie interessiert, kann alleine in diesem Raum eine gute Stunde verbringen", berichtet Thomas Wolff.

Auch auf der ersten Etage dürfen die Besucher künftig mit Hightech-Geräten rechnen. "Darunter sind auch durchaus ungewöhnliche Installationen", macht der Mitarbeiter des Kulturamts neugierig. Allzu viel verraten möchte er jedoch noch nicht: "Das Museum soll überraschen." Dass das von Ulrich Hermanns entwickelte Konzept aufgehen wird, daran hegt Wolfgang Brandt keinen Zweifel: "Die gesamte Präsentation ist etwas Besonderes, sie wird die Besucher ganz sicher begeistern." Mit der neuen Villa Erckens, da ist sich Brandt sicher, werde Grevenbroich ein Anziehungspunkt für Besucher aus der gesamten Region.

(NGZ)
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