Synagogenplatz in Grevenbroich Start für Neubau am Synagogenplatz

Grevenbroich · Ab November soll der leer stehende Pavillon am Synagogenplatz abgerissen werden. Anfang 2019 will Pick Projekt dort mit dem Bau eines Wohn- und Geschäftshauses beginnen. Interessenten für die Wohnungen gibt es reichlich.

 So soll das neue Wohn- und Geschäftshaus am Synagogenplatz und an der Kölner Straße aussehen.  Der heutige Flachbau wird ab November abgerissen.

So soll das neue Wohn- und Geschäftshaus am Synagogenplatz und an der Kölner Straße aussehen. Der heutige Flachbau wird ab November abgerissen.

Foto: Grafik: Pick Projekt

Der Synagogenplatz in der Innenstadt wird sein Gesicht verändern. Im kommenden Monat soll der Abriss des leer stehenden Pavillons, in dem bis 2016 die Parfümerie Gauls angesiedelt war, beginnen. Das kündigt Stefan Pick, Geschäftsführer von Pick Projekt, an. Das Grevenbroicher Unternehmen errichtet dort ein Wohn- und Geschäftshaus mit drei Etagen und Staffelgeschoss. Der Neubau mit einem Investitionsvolumen von rund 3,7 Millionen Euro soll architektonische Akzente setzen und den Platzcharakter verstärken. Im dritten Quartal 2020 soll der Komplex fertig sein.

„Das Projekt ist wegen seiner zentralen Lage eine planerische Herausforderung“, erklärt Stefan Pick. Die Baugrube auf dem gerade mal 350 Quadratmeter großen Grundstück muss mit senkrechten Stahl-Holz-Wänden gegenüber der angrenzenden Bebauung und zum Platz hin gesichert werden. Zudem hatte ein Bodengutachten ergeben, dass der Untergrund derart „torfig“ ist, dass das Gebäude auf sechs bis acht Meter tief reichenden Pfählen gegründet werden muss. Danach waren auch statische Fragen zu klären. „Wir haben uns für die Planung Zeit genommen“, betont Pick.

Das neue Wohn und Geschäftshaus trage dazu bei, die Innenstadt attraktiver zu machen, erklärt der Geschäftsführer. „Bereits mit unserem Neubau am Zehnthof haben wir das geschafft. Menschen ziehen in die City, beleben die Innenstadt, kaufen dort ein, gehen spazieren“, schildert Stefan Pick. Zudem werde der Neubau am Synagogenplatz den Straßenraum mehr definieren und den Platz „vernünftig einfassen“. Die heutige bauliche Situation mit dem Flachbau sei noch eine Folge der Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Die nun geplante Architektur der „klassischen Moderne“ sei im unteren Bereich durch große Schaufensterfronten und „dunklen, hochwertigen Klinker geprägt“, darüber durch leichte, filigrane Bauweise und einen „darüber schwebenden“ Dachüberstand. Als „selbstbewusst, aber nicht protzig“, beschreibt Pick den Neubau, der sich gut ins Umfeld einfüge.

Zehn Eigentumswohnungen mit jeweils 57 bis 138 Quadratmetern – „alle mit Balkon und Terrasse“ – sind geplant. In der obersten Etage entstehen zwei Penthouse-Wohnungen. Der Vertrieb hat jetzt begonnen. „Wir haben bereits rund 50 Interessenten – zum Teil aus Grevenbroich, aber auch aus Düsseldorf, Kaarst, Dormagen – und sogar aus Bayern“, berichtet der Geschäftsführer. Die Interessenten würden die Lage schätzen. „Zentraler geht es doch nicht. Die Erft liegt rund 50 Meter entfernt, der Marktplatz vielleicht 100 Meter weg. Man ist super-schnell im Grünen“, sagt Pick.

Im Erdgeschoss sind Gewerbeflächen vorgesehen. „Wir hätten dort gern eine Tagesgastronomie, in der Menschen auch auf dem Platz essen können. Wir stehen dafür mit einem Systemgastronom und zwei lokalen Anbietern in Gesprächen“, sagt Pick. Aber auch Handel, eine Tagespflege oder anderes seien denkbar. „Wir können Einheiten ab 44 Quadratmetern anbieten.“ Für eine Tiefgarage mit Rampe fehlt der Platz, stattdessen gibt es vom Südwall zu erreichende Garagen mit einem „Stapelparksystem auf drei Ebenen“.

Der Flachbau soll erst nach der Gedenkfeier zur Pogromnacht 1938 am 9. November auf dem Synagogenplatz abgerissen werden. Währenddessen und beim Bau muss laut Pick ein Teil des Platzes gesperrt werden, „wir werden den Bereich anmieten“.

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