Grevenbroich Neues Ärzte-Haus soll im Mai eröffnet werden

Grevenbroich · Aus dem Finanzamt an der Bahnstraße wird endgültig ein Ärzte-Haus. Es soll im Mai öffnen – mehr als ein Jahr später als ursprünglich geplant.

 Schon seit mehr als einem Jahr treibt Dr. Joachim Treppmann (M.) die Planungen für das Medizinische Versorgungszentrum voran.

Schon seit mehr als einem Jahr treibt Dr. Joachim Treppmann (M.) die Planungen für das Medizinische Versorgungszentrum voran.

Foto: M. Reuter

Aus dem Finanzamt an der Bahnstraße wird endgültig ein Ärzte-Haus. Es soll im Mai öffnen — mehr als ein Jahr später als ursprünglich geplant.

Der Startschuss für das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) im ehemaligen Finanzamtsgebäude an der Bahnstraße steht bevor. Das erklärte gestern Dr. Joachim Treppmann, der das Projekt aus der Taufe hob. "Anfang Mai werden wir eröffnen", sagte Treppmann. Es wäre eine Eröffnung mit deutlicher Verzögerung: Eigentlich sollte das MVZ bereits im April 2012 in Betrieb gehen. Doch länger als geplant andauernde Umbau- und Renovierungsmaßnahmen sowie Vertragsverhandlungen hätten den Zeitpunkt immer wieder hinausgezögert. Jetzt sollen bald die Umzugswagen anrollen.

Gleich mehrere Mediziner sollen im Mai im MVZ einziehen. "Unter anderem entsteht dort ein Zentrum für chronische Wundbehandlung mit Venenheilkunde", sagt Treppmann. Zudem würde eine Ökotrophologin Praxisräume beziehen, darüber hinaus würden psychotherapeutische, neurologische, allgemeinmedizinische sowie suchtmedizinische Angebote entstehen. "Letztere werden allerdings nicht das Hauptthema im MVZ sein", betonte Treppmann.

Das Thema Suchtmedizin hatte im vergangenen Jahr hohe Wellen geschlagen. Anwohner — darunter die "Stellwerk-Initiative" — hatten insbesondere den Standort an der Bahnstraße zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen scharf kritisiert. Befürchtet wurde unter anderem, es könne ein "Sucht-Zentrum" entstehen. Treppmann hatte dies von Anfang an als unbegründet zurückgewiesen und klargestellt, es werde ein ganzheitliches medizinisches Angebot geschaffen, die Behandlung von Suchterkrankungen sei lediglich ein Baustein.

Ein anderer Baustein im MVZ soll ab Mai die Behandlung mit einem sogenannten Schluckballon sein. Dieser soll dabei helfen, abzunehmen. Der Schluckballon — auch Magenballon genannt — ist in einer kleinen Kapsel enthalten, die heruntergeschluckt wird. Mit Hilfe eines Schlauchs wird er mit Edelgas gefüllt. Der Ballon nimmt Platz im Magen ein und soll dazu beitragen, dass die unter Übergewicht leidenden Patienten weniger essen. Nach spätestens zwölf Wochen wird der Ballon leergesaugt und über die Speiseröhre entfernt. "Wir werden im MVZ ein komplettes System für Patienten anbieten, die unter Gewichtsproblemen leiden", sagt Treppmann.

Am MVZ-Gebäude selbst ist ebenfalls inzwischen sichtbar, dass sich etwas tut. Nachdem der grüne Bau, der früher als Nebenstelle des Finanzamtes genutzt wurde und seit dem Umzug der Behörde im April 2011 an die Merkatorstraße leerstand, zumindest von außen monatelang verwaist wirkte, wurden zuletzt bereits entsprechende Hinweisschilder auf das MVZ angebracht. Betrieben wird dieses von der "Medizinischen Versorgungszentrum für ganzheitliche Medizin, Abhängigkeitserkrankungen und Hepatologie GmbH" mit Sitz in Hückelhoven. Im Gebäude selbst sollen nun die letzten Arbeiten erledigt werden, damit dem Umzug Anfang Mai auch tatsächlich nichts mehr im Weg steht.

(NGZ/rl)
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