Grevenbroich Neuer Chef für Rettungsdienst

Grevenbroich · Der Mediziner Marc Zellerhoff ist seit gestern ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes. Sein Ziel ist eine bessere Versorgung im Notfall. Eine wichtige Rolle könnte dabei die geplante zweite Rettungswache in der Stadt spielen.

 Der Mediziner Marc Zellerhoff setzt sich für eine Verbesserung und Vereinheitlichung des Rettungsdienstes ein.

Der Mediziner Marc Zellerhoff setzt sich für eine Verbesserung und Vereinheitlichung des Rettungsdienstes ein.

Foto: M. Reuter

Marc Zellerhoff kann sich jetzt in seine neue Aufgabe vertiefen. Der 40-Jährige ist seit gestern offiziell ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes. Entsprechende Verträge unterzeichneten der Funktionsoberarzt am Kreiskrankenhaus Grevenbroich, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Krankenhausdirektor Ralf Nennhaus gestern im Blauen Salon des Ständehauses. Die Stelle wurde im Zuge der Aktualisierung des rettungsdienstlichen Bedarfsplanes neu geschaffen. "Ziel ist es, die notärztliche Versorgung zu verbessern", sagt Petrauschke.

Wegweisend könnte dabei eine Grundsatzentscheidung sein, die dem Rat der Stadt am 14. Juli zum Beschluss vorliegt: der Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Frimmersdorf. Dort soll — so die Vorstellung des Kreises — auch eine zweite Rettungswache Platz finden. Der Vorteil: Teile von Grevenbroich und Rommerskirchen könnten im Notfall schneller erreicht werden. Hans Joachim Klein, Leiter des Amtes für Sicherheit und Ordnung beim Kreis, verweist darauf, dass dies eine sehr gute Option sei. "Falls die Stadt dort baut", sagt er.

Insgesamt gingen beim Kreis im vergangenen Jahr 65 000 Notrufe ein. "Wir sind mit der Arbeit der Rettungskräfte und Notärzte sehr zufrieden", betont Petrauschke. Doch nicht immer geht es so erfreulich aus wie in der vergangenen Woche: Da wurden Zwillinge in einem Rettungswagen zur Welt gebracht.

Marc Zellerhoff hat es sich zum Ziel gesetzt, den Rettungsdienst zu vereinheitlichen. "Einheitliche Geräte und ein einheitliches Konzept sind wichtig", sagt er. Schon beim technischen Gerät fängt es an: Jeder Handgriff muss beim Einsatz sitzen, weil oft Minuten über Leben und Tod entscheiden können. Notärzte und Rettungskräfte sollten zudem stets auf dem neuesten Stand von Technik und Wissenschaft sein.

Der Vater von zwei Töchtern (fünf und sieben Jahre alt) kennt sich in der notärztlichen Betreuung bestens aus. Hauptberuflich ist er als Funktionsoberarzt in der Anästhesie beschäftigt. Im Auftrag des Rhein-Kreises ist er verantwortlich für den Notarztstandort Grevenbroich. Zudem fungiert er ehrenamtlich im Katastrophenschutz des Kreises als leitender Notarzt. "Mein Herzblut hängt am Rettungsdienst", sagt Zellerhoff.

Der Arzt plädiert auch an die Bevölkerung, sich in Erste-Hilfe-Fragen fit zu halten. Vor kurzem sei in einem Kindergarten eine Mutter zusammengebrochen. "Zum Glück hat eine Kindergärtnerin direkt reagiert und Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet. Auch deshalb geht es der Mutter inzwischen wieder gut", sagt Zellerhoff. Oft komme es auf solch beherztes Eingreifen an.

(NGZ/rl)
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