Grevenbroich Neuer Betreiber für Regionalbahn

Grevenbroich · Ende 2017 fährt das Unternehmen VIAS mit neuen Triebwagen auf der RB 38.

 Bald Geschichte: Die Züge der DB auf der RB 38 in Grevenbroich.

Bald Geschichte: Die Züge der DB auf der RB 38 in Grevenbroich.

Foto: Kreis

Die Tage der Deutchen Bahn auf der Regionalbahn (RB) 38 zwischen Düsseldorf, Grevenbroich und Bedburg sind gezählt: Ab Dezember 2017 wird statt der DB das private Unternehmen VIAS mit Sitz in Düren die Strecke für zwölf Jahre betreiben. Den Weg dafür machten jetzt die Gremien des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und des Nahverkehrs Rheinland (NVR) frei. Der Betrieb auf der Strecke war im Vorjahr 2014 neu ausgeschrieben worden - zusammen mit der RB 34 (Mönchengladbach-Dahlem). Die Linien bilden das Erft-Schwalm-Netz.

Zum Betreiberwechsel soll es Verbesserungen geben. Das Angebot montags bis freitags von 6 bis 8 Uhr wird wegen der heutigen Kapazitätsengpässe auf einen 15-Minuten-Takt verdichtet. Eine weitere Neuerung: Für beide Strecken werden neue Triebwagen des französischen Herstellers Alsthom beschafft - drei des Typs Lint 41 und neun des Typs Lint 54 mit 120 beziehungsweise 165 Sitzplätzen. Die Züge sollen komfortabler als die heutigen sein. An 76 Zentimeter hohen Bahnsteigen ist laut VRR ein niveaugleicher Einstieg möglich. Allerdings sind die Bahnsteige in mehreren Grevenbroicher Bahnhöfen niedriger.

Zur Vergabe erklärte VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik: "VIAS hat das wirtschaftlichste Angebot abgegeben." Das Unternehmen ist bislang im Schienenpersonenverkehr in Hessen und Rheinland-Pfalz aktiv, betreibt die Odenwaldbahn und eine Linie auf der Strecke zwischen Frankfurt und Neuwied. VIAS gehört zur Rath-Holding, die mit mehr als 450 Beschäftigten im Personen- und Güterverkehr in Deutschland und den Benelux-Staaten aktiv ist.

Der Vertrag mit VIAS für die RB 38 und 34 soll nach zehntägiger Einspruchsfrist geschlossen werden. Das Unternehmen will sich nächste Woche zu der Vergabe äußern.

Eine Änderung steht seit längerem fest: Die Regionalbahn 38 wird künftig in Bedburg geteilt, Fahrgäste müssen umsteigen. Laut VRR und NVR soll es einen "reibungslosen Anschluss" geben. Der Grund für die Trennung: Der NVR will die südliche Strecke bis Köln zur S-Bahn ausbauen, der VRR hat für sein Gebiet solche Pläne aus "verkehrlichen und wirtschaftlichen Gründen" verworfen. Stadt und viele Politiker fordern aber den S-Bahn-Ausbau auch in Grevenbroich.

Grünen-Ratsherr Dieter Dorok lobte gestern die geplante Taktverdichtung in den Morgenstunden: "Das hat S-Bahn-Niveau". Zugleich hofft er, dass "beim Betrieb mit den neuen Wagen nicht Probleme wie auf der S 5/S 8 auftreten."

(NGZ)
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