Grevenbroich Neue Toiletten für Erasmus-Schüler

Grevenbroich · Buddha, Bonsai und Kosmetik: So sieht die schöne neue WC-Welt am Erasmus-Gymnasium aus. Die Sanitäranlagen aus den 50er Jahren, über die sich Schüler, Lehrer und Eltern lange ärgerten, sind für rund 60 000 Euro saniert.

 Bonsai und Duftstäbchen: Wie Franziska Brandmann schätzen viele Erasmus-Gymnasiasten die neuen WCs.

Bonsai und Duftstäbchen: Wie Franziska Brandmann schätzen viele Erasmus-Gymnasiasten die neuen WCs.

Foto: Linda Hammer

Ein kleines Bonsaibäumchen steht auf der weißen Ablage, ein Buddha lächelt entrückt. Neben den Duftstäbchen stehen Deo und Parfüm griffbereit. Willkommen in der schönen neuen WC-Welt am Erasmus-Gymnasium.

Darauf sind Lehrer, Schüler und Eltern stolz. Wo zuvor Mief und ein schäbiges Ambiente herrschten, glänzen jetzt weiße Kacheln und schiefergraue Abtrennungen. "Die Toiletten waren ein Ärgernis. Die Schüler hatten zu leiden — das ging soweit, dass manche weniger getrunken haben, um nicht das WC nutzen zu müssen", sagt Schulleiter Michael Jung. "Entweder nach Hause oder in die Coens-Galerie gehen, aber bloß nicht auf die schuleigene Toilette", beschreibt Gymnasiastin Franziska Brandmann das Klo-Dilemma.

Jetzt herrsche Begeisterung: "Kaum waren die Toiletten saniert, haben alle erst mal geguckt", sagt Samuel Weitz, Schüler aus der Stufe 12. Und sie haben nicht nur geguckt, sondern sich auch etwas für ihre neuen WCs überlegt. "Was wir aus Klubs kennen, nämlich Kosmetikartikel und Dekoration, das haben wir uns für unsere neuen WCs überlegt. Das zeigt, wie wichtig uns das ist und wie froh wir darüber sind", ergänzt Franziska Brandmann.

Die neuen Sanitäranlagen (Investitionsvolumen: 60 000 Euro) gehören zur umfassenden Modernisierung für das Schulgebäude an der Röntgenstraße: In Teilen ist bereits die Fassade — zuletzt auf der Hofseite — saniert worden, Investitionskosten rund 500 000 Euro. "Was fehlt, ist der Teil an der Ost-/Gartenseite", sagt Michael Jung. Investiert werden müsse auch in die Fensteranlage: "Die ist teilweise nicht mehr funktionstüchtig, manche Fenster werden aus Sicherheitsgründen nicht mehr benutzt", sagt der Direktor. Zudem seien sie Energiefresser: "Im Sommer ist es in einigen Räumen heiß, im Winter kalt."

Seit vier Jahren hat sich die Schüler-Vertretung mit Lehrern und Eltern intensiv mit dem Toilettenproblem beschäftigt. Direktor Michael Jung schrieb mehrere Briefe an Bürgermeisterin Ursula Kwasny wegen unzumutbarer Zustände. Außerdem hätten sich alle Beteiligten bemüht, die Situation zu verbessern. Über den Förderverein werden seit dem Schuljahr 2011/12 zwei Kräfte für die Toilettenaufsicht beschäftigt, damit gelinge ein laut Jung störungsfreier WC-Betrieb: "Dieses System hat sich bewährt; das werden wir fortsetzen." Moderne, hygienische WCs seien für ihn deshalb so wichtig, weil die Aula auch für Veranstaltungen genutzt werde und damit Gäste in das Gymnasium kämen: "Das jetzige Ergebnis ist sehr zufriedenstellend."

Und was würde sich Direktor Jung für sein Gymnasium wünschen, wenn er zwei Wünsche frei hätte? "Moderne, naturwissenschaftliche Räume und eine Neugestaltung des Schulhofs. Denn auch unser Neubau ist ja bereits 30 Jahre alt."

(NGZ/rl)
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