Grevenbroich Neue Stadtbetriebe mit 220 Mitarbeitern

Grevenbroich · Zum Anfang November sind rund 100 Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe in die Stadtbetriebe gewechselt, im Januar folgen 120 Stadtbedienstete. Für den Kanalbereich ist jetzt die Gesellschaft für Wirtschaftsdienste (GWD) zuständig.

Die Grevenbroicher müssen sich an neue Namen gewöhnen. Die Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich - kurz WGV - sind passé, auch wenn die orangefarbenen Lastwagen noch das WGV-Logo ziert. Zum 1. November sind rund 100 Mitarbeiter des Baubetriebshofs in die zum Jahresanfang gegründete Stadtbetriebe Grevenbroich (SBG) gewechselt. Deren Belegschaft wird sich zum 1. Januar mehr als verdoppeln, wenn die SBG Arbeitgeber auch für rund 120 heutige Beschäftigte der Stadt wird. Der allergrößte Teil der Fachbereiche 65 (Bauen, Garten, Umwelt) und 69 (Gebäudemanagement) wird in die SBG integriert, bei der Stadt bleiben der Grundstücksan- und -verkauf des Liegenschaftsbereichs sowie ein Teil der Verkehrslenkung.

Eine weitere Änderung: Der für die Stadtentwässerung zuständige Bereich der Wirtschaftsbetriebe firmiert seit dem 1. November als GWD - Gesellschaft für Wirtschaftsdienste Grevenbroich mbH. "Diese Lösung ist wirtschaftlicher als wenn die Stadtentwässerung ebenfalls Teil der Stadtbetriebe geworden wäre", erklärt Kämmerin Monika Stirken-Hohmann, die mit Bürgermeister Klaus Krützen das Projekt "AöR" betreut. Zudem können die Wirtschaftsdienste als GmbH im Gegensatz zur AöR auch Aufträge für Dritte erfüllen. Geschäftsführer der GWD sind Erster Beigeordneter Michael Heesch und - bis Jahresende - der bisherige WGV-Geschäftsführer Rainer Baumgart.

Wirtschaftlichkeit ist überhaupt das Schlagwort, unter dem die gesamte gewaltige Umstrukturierung im Baubetriebshof und Rathaus steht. Zum einen soll gespart werden. Die Stadtbetriebe, eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR), ist von der 19-prozentigen Umsatzsteuer befreit. Monika Stirken-Hohmann geht von Minderausgaben dadurch in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro im Jahr aus. Doch es geht um mehr. "Wir wollen uns wirtschaftlicher aufstellen, besser werden", betont sie. "Die Stadtverwaltung als Auftraggeber und der Baubetriebshof als Auftragsnehmer rücken eng zusammen, verwirklichen gemeinsame Ziele." Die neue Struktur schaffe eine direkte Kommunikation zwischen den Beteiligten. Ein weiterer Vorteil: "Die Bürger haben bei Fragen zu städtischen Straßen, Grünanlagen und Gebäuden eine einheitliche Anlaufstelle", erläutert Stirken-Hohmann. Für den personellen Wechsel ist jetzt ein Überleitungsvertrag ausgehandelt worden. "Die Mitarbeiter sind nach wie vor bei einem öffentlichen Arbeitgeber, behalten ihre erworbenen Rechte", erklärt Stirken-Hohman. Ihr Name wird übrigens neben dem Beigeordneten Florian Herpel für die Besetzung des zweiköpfigen Stadtbetriebe-Vorstandes genannt. "Es ist noch nichts entschieden", betont sie.

Eine Neuerung bringt die Umstrukturierung übrigens auch im Winterdienst: Bislang haben die WGV-Streufahrzeuge auch das Hydro-Areal schnee- und eisfrei gehalten. Dieser Vertrag läuft nach der Saison im März aus, weil die Stadtbetriebe als AöR keine Aufträge für Dritte übernehmen dürfen.

(NGZ)
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