Grevenbroich Neue Pläne fürs Hammerwerk

Grevenbroich · Das Nadelöhr auf der Straße "Am Hammerwerk" soll endlich beseitigt, die Fahrbahn verbreitert werden. Im ersten Anlauf war die Stadt vor dem Oberverwaltungsgericht gescheitert, nun soll der Bebauungsplan gelingen.

 Die Straße "Am Hammerwerk" ist ein Nadelöhr und eine Unfallhäufungsstelle. Radwege, Abbiegespuren und mehr sollen die Situation verbessern.

Die Straße "Am Hammerwerk" ist ein Nadelöhr und eine Unfallhäufungsstelle. Radwege, Abbiegespuren und mehr sollen die Situation verbessern.

Foto: l. Berns

Der Vordermann stoppt jäh, um nach links in die Einfahrt zum Parkplatz abzubiegen, Bremsen quietschen, gerade noch rechtzeitig kommt der Wagen dahinter zum Stehen – oder auch nicht. Seit Jahren ist die Straße am Hammerwerk mit ihren vielen Geschäften, Möbel- und Baumärkten eine Unfallhäufungsstelle. In diesem Jahr ereigneten sich bereits 13 Verkehrsunfälle mit Verletzten oder hohem Sachschaden. Pläne, das Nadelöhr zu beseitigen gibt's seit langem. Doch die Stadt scheiterte 2006 vor dem Oberverwaltungsgericht Münster, das nach einer Klage den Bebauungsplan für ungültig erklärte. "Das Gericht war der Auffassung, dass die Belange der einzelnen Eigentümer nicht ausreichend gewürdigt wurden", sagt Stadtsprecher Andreas Sterken. Mehrere Grundstückseigentümer waren nicht bereit, Flächen für den Straßenausbau zur Verfügung zu stellen.

Nun startet die Stadt einen zweiten Anlauf, am kommenden Dienstag befasst sich der Planungsausschuss mit der Aufstellung des Bebauungsplans. "Wir sehen für die Straße dringenden Handlungsbedarf", erklärt Sterken. Wie will die Stadt ein erneutes Scheitern verhindern? "Wir haben für jedes einzelne Grundstück die Auswirkungen des geplanten Ausbaus einzeln abgewogen", so Sterken.

Der Ausbauplan: Die Straße soll auf etwa 450 Metern Länge von der Zufahrt zum Teppichhandel bis zur Kreuzung mit der Deutsch-Ritter-Allee von etwa zehn auf 15 Meter verbreitert werden. Die Fahrbahn selbst wird nach den vorliegenden Plänen neun Meter breit. Auf einem Teil der Straße ist ein drei Meter breiter, so genannter Mehrzweck-streifen vorgesehen, auf dem Abbiegespuren und Querungshilfen für Fußgänger angelegt werden. Außerdem sollen auf beiden Seiten jeweils 1,50 Meter breite Radwege angelegt werden. "Auf der Straße sind viele Schüler unterwegs, die zum Schulzentrum an der Bergheimer Straße wollen", sagt Sterken.

Mit diesem Ausbau soll die Stadt fit für die starke Verkehrsbelastung gemacht werden: Bei einer Erhebung 2009 wurden 1250 Fahrzeuge in der Spitzenstunde gezählt, am Tag sind dort etwa 13 600 Autos unterwegs. Für 2015 wird – ohne Ausbau – ein Anstieg auf täglich sogar 15 000 Fahrzeuge erwartet. Durch den Straßenausbau rechnen Gutachter mit einer laut Verwaltung "leichten Mehrbelastung" von 500 bis 1000 Autos am Tag.

Die Baukosten beziffert die Stadt mit rund 980 000 Euro. 660 000 Euro davon solle das Land finanzieren, den Rest trägt die Kommune. Einen Termin für einen möglichen Baubeginn nennt die Verwaltung – mit Blick auf den ersten Anlauf vor einigen Jahren – noch nicht.

(NGZ)
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