Gewerbegebiet in Grevenbroich 15 Millionen Euro für Essertec-Zentrale

Grevenbroich · Die Bauarbeiten für die Firmenzentrale der Essertec GmbH in Kapellen haben begonnen, 2020 sollen rund 120 Mitarbeiter aus Neuss umziehen. Die Stadt wünscht sich mehr neue Ansiedlungen, doch Gewerbeflächen sind rar.

 Gaben den offiziellen Startschuss für die Bauarbeiten von Essertec in Kapellen: Arndt Hanßen, Ulrich Held, Heiko  Hansen, Karla Schröder und Klaus Krützen.

Gaben den offiziellen Startschuss für die Bauarbeiten von Essertec in Kapellen: Arndt Hanßen, Ulrich Held, Heiko  Hansen, Karla Schröder und Klaus Krützen.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Ein halbes Dutzend Bagger sind auf dem 3,3 Hektar großen Areal zwischen der Autobahn 46 und der Heinrich-Hertz-Straße im Kapellener Neubaugebiet bei der Arbeit. Der Bau der neuen Firmenzentrale der Essertec GmbH hat begonnen. Im Frühjahr/Sommer 2020 will der Spezialist unter anderem für Lichtkuppeln, Flachdachfenster, Lichtbänder sowie Rauch- und Wärmeabzügen vom bisherigen Firmensitz am Berghäuschensweg in Neuss in die Nachbarstadt umziehen. 15 Millionen Euro investiert das Unternehmen. Die Stadt Grevenbroich wertet die Ansiedlung der Firma mit rund 120 Mitarbeitern als Erfolg, „Unsere Wirtschaftsförderung hat gut gearbeitet“, sagte Bürgermeister Klaus Krützen beim Ersten Spatenstich am Montag.

„Wir haben hier am Standort in Kapellen ideale Bedingungen gefunden“, erklärte Karla Schröder, Geschäftsführerin der Essertec GmbH. Die Verkehrsanbindung sei wegen des nahegelegenen Autobahnanschluss hervorragend, zudem könnten Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz gut mit dem Öffentlichen Personennahverkehr erreiche.

Vor vier Jahren war die damalige Eternit-Flachdach GmbH in Neuss an die französische Soprema-Gruppe verkauft worden, seit 2016 firmiert die zum Soprema-Geschäftsbereich Adexsi firmierende Gesellschaft als Essertec GmbH. Das Grundstück am Berghäuschensweg sei, wie Karla Schröder berichtet, damals nicht mit verkauft worden. Die Firma suchte ein neues Areal als Ersatz für den in die Jahre gekommen Firmenkomplex. Ein Vorteil des 14.000 Quadratmeter großen Neubaus: „Wir können den Firmenstandort optimal für die Abläufe von der Anlieferung über die Produktion und Lagerung bis zum Versand planen“, erläutert Architekt Arndt Hanßen. Zusätzlich zur Fertigungstätte entsteht ein dreietagiges Verwaltungsgebäude. Auf Nachhaltigkeit wird Wert gelegt: Eine Photovoltaikanlage ist ebenso geplant wie Dachbegrünung sowie eine adiabatische Kühlung, bei der Verdunstung der Luft Wärme entzieht. Mit Blick auf den Umzug hat Essertec bereits „250.000 Euro in die Maschienausstattung investiert“, wie Werkleiter Heiko Hansen erläuterte.

Ausreichend Platz ist auch für Expansion. Eine Erweiterung des Produktsortiments ist geplant – damit würde die Mitarbeiterzahl „in Richtung 200 gehen“, wie Karla Schröder erklärte. „Das ist ein guter Tag für Grevenbroich. Ich freue mich, dass die Baupläne so zügig umgesetzt werden“, sagte Bürgermeister Krützen. Vor rund zehn Monaten war der Vertrag für das Grundstück zwischen Stadt und Unternehmen unterzeichnet worden. Bislang sind im Kapellener Neubaugebiet Firmen mit rund 250 Mitarbeitern angesiedelt worden. Neben Essertec stehen weitere 16.000 Quadratmeter Gewerbefläche zur Vermarktung an. „Wir haben so viele Interessenten, dass wir die Grundstücke drei Mal verkaufen könnten“, sagt Ulrich Held von der Wirtschaftsförderung.

Zudem läuft das Planverfahren für das Baugebiet „K 34“ etwas weiter südlich an den Straßen Auf den Hundert Morgen/Auf dem Mergendahl. Insgesamt aber gilt in Grevenbroich: Gewerbeflächen sind rar. Die Landesregierung müsse dafür sorgen, dass „im Rahmen der Regionalplanung weitere Flächen zur Verfügung gestellt werden“, sagte Bürgermeister Klaus Krützen. Die Stadt hält dies auch für den anstehenden Strukturwandel für sehr wichtig.

Für das 53 Hektar große Interkommunale Gewerbegebiet auf Grevenbroicher und Jüchener Gebiet laufen die Planungen bei RWE, seinem Partner Duisport und den Kommunen. Ein wichtiger Aspekt ist dafür laut Klaus Krützen die angekündigte Abstufung der A540 zur Bundesstraße, um an diese Straße das Gebiet anzubinden.

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