Grevenbroich Nahversorgung notfalls auch "auf Rädern"

Grevenbroich · Können die Grevenbroicher in allen Stadtteilen gut einkaufen? Eine Einschätzung der Parteien.

Grevenbroich: Nahversorgung notfalls auch "auf Rädern"
Foto: In Kaarst-Büttgen wurde eine Versorgungslücke mit einem rollenden Supermarkt geschlossen. Archivfoto: W. Henry

Ist die Nahversorgung in den Stadtteilen optimal? Was muss nach Meinung der Parteien und Wählergemeinschaften verbessert werden?

CDU Die Union ist grundsätzlich zufrieden: "In den vergangenen zehn Jahren ist es durch eine weitsichtige Planung gelungen, eine gute Nahversorgung anzubieten", sagt Norbert Gand. In einigen Stadtteilen wie Allrath und Barrenstein bestehe aber noch Handlungsbedarf. "Es wird künftig darauf ankommen, die Wohnstruktur so zu gestalten, dass ansiedlungswillige Nahversorgung ein wirtschaftliches Umfeld findet", so Gand: "Übergangsweise können wir uns vorstellen, die Situation durch die Einrichtung mobiler Frischmärkte vorübergehend zu lösen."

SPD Die Nahversorgung in den Grevenbroicher Stadtteilen ist nach SPD-Meinung grundsätzlich gut. "In Neukirchen und Hülchrath sowie in Allrath und Barrenstein müssen wir die Situation jedoch verbessern", sagt Horst Gerbrand. Im Flächennutzungsplan ist eine Fläche für die Nahversorgung in Neukirchen vorgesehen. Hier sieht er die Bürgermeisterin in der Pflicht, Gespräche mit potenziellen Investoren zu führen. In Allrath und Barrenstein haben Untersuchungen ergeben, dass eine Ansiedlung eines Supermarktes für Unternehmen nicht wirtschaftlich ist. Die Stadt solle dort alternative - etwa mobile - Angebote installieren.

UWG Mit der Eröffnung des Netto-Marktes in Kapellen ist nach Meinung der UWG "eine große Lücke im Nahversorgungsbedarf" geschlossen worden. "Ein Großteil der Bürger kommt aus den Stadtteilen und nicht aus Stadtmitte. Daher darf der Bedarf für eine Erweiterung von Einzelhandel und Nahversorgung nicht nur in der Innenstadt gesehen werden", betont Carl Windler. Hier müsse laut UWG die Handhabung des Einzelhandelskonzepts korrigiert werden. Sorge bereitet der UWG die medizinische Versorgung in den kleineren Stadtteilen. FDP "Besser geht sicherlich immer alles", sagt FDP-Spitzenkandidat Markus Schumacher: "Dennoch ist die Nahversorgung und auch die hausärztliche Versorgung in allen Stadtteilen weitestgehend in Ordnung." Bleibe diese Situation in den nächsten Jahren erhalten, sieht er die Stadt gut aufgestellt. Grüne Die Grünen fordern grundsätzlich eine ortsnahe Versorgung in Grevenbroich. "Daher haben wir uns auch in Kapellen für einen zweiten Nahversorger eingesetzt", so Dirk Gawlinski. Das Einzelhandelskonzept hält er für hilfreich - "denn darüber kann auch eine planungsrechtliche Steuerung erfolgen und Wildwuchs verhindert werden, der auch den Zielen der Nahversorgung widerspricht".

(NGZ)
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