Grevenbroich Nach Schlägereien: Politiker fordern Masterplan

Grevenbroich · "Mein Grevenbroich" will ein Sozialbetreuungs- und Sicherheitskonzept für das Bahnhofsquartier und Umgebung.

In diesem Monat kam es bereits zwei Mal zu Übergriffen in der Innenstadt. Am 8. April wurde ein 31 Jahre alter Mann von 20 Jugendlichen angegriffen, am vergangenen Wochenende prügelten sich zwei Gruppen junger Männer im Stadtpark. Das beschäftigt jetzt auch die Politik.

"In der City ist eine Eskalationsstufe erreicht worden, die inakzeptabel ist", sagt Martina Suermann von der Ratsfraktion "Mein Grevenbroich". "Die Vorfälle untermauern einmal mehr, wie dringend soziale Arbeit auf der Straße ist." Vor diesem Hintergrund hat Suermann jetzt den Bürgermeister und die Stadtverwaltung aufgefordert, endlich einen Masterplan für die Sozialarbeit im Grevenbroicher Bahnhofsviertel und dessen Umfeld umzusetzen. Diese Forderung hatte ihre Fraktion bereits im September vergangenen Jahres gestellt.

"Streetworker und niederschwellige stationäre Angebote sollen möglichst ganztätig, zumindest aber für mehrere Stunden am Tag zu festen Zeiten im Viertel zur Verfügung stehen", nennt Martina Suermann einen von mehreren Punkten, die die Stadt umsetzen sollte. Ein weiterer: "Ordnungsamt und Polizei müssen Präsenz zeigen und Kontrollen durchführen, auch in den Abend- und Nachstunden."

Die soziale Arbeit im Bahnhofsquartier müsse in die Hände von erfahrenen Streetworkern gelegt werden, meint Martina Suermann. "Sie müssen in der Lage sein, die jeweiligen Zielgruppen sozialpädagogisch zu führen und das Einhalten von klaren Regeln einzufordern." Berufsanfänger seien dafür nicht geeignet, die Stadt sollte sich "externe Kompetenz einkaufen - das wäre die richtige Entscheidung".

Ein Masterplan für die Quartiers-Sozialarbeit sei nach Auffassung von "Mein Grevenbroich" eine wichtige Grundlage für eine positive Entwicklung bestimmter Bereiche in der Stadt. Repressalien alleine würden nicht zu einem nachhaltigen Erfolg führen, meint Martina Suermann.

Die Fraktionsvorsitzende hat Bürgermeister Klaus Krützen aufgefordert, ein Handlungskonzept zu entwickeln. Dabei sollen auch die in Grevenbroich tätigen freien Träger - wie Caritas, Diakonie oder Rheinflanke - einbezogen werden. "Sie haben große Erfahrungen im Bereich der sozialen Arbeit und wissen, wie Problemgruppen auf der Straße gezielt angesprochen werden können", sagt Suermann.

(wilp)
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