Grevenbroich Nach Feuer im Kraftwerk: RWE untersucht Ölleitung

Am Tag nach dem Brand im Neurather Kraftwerk sind die Gutachter am Werk. Bis jetzt steht fest: Durch das am Dienstagnachmittag ausgebrochene Feuer im Maschinenhaus des Blocks „Anton“ sind keine größeren Schäden entstanden.

„Statiker haben die gesamte Konstruktion untersucht. Nach ihrem Urteil ist die Struktur des Gebäudes nicht durch den Brand beeinträchtigt worden“, erklärte Manfred Lang, Sprecher von RWE Power, auf Anfrage.

Gegen 13 Uhr war das Feuer im Maschinenhaus des aus den 70er Jahren stammenden Blocks entfacht. Neben der Werksfeuerwehr des Stromkonzerns rückten auch mehrere Löschzüge aus dem Grevenbroicher Stadtgebiet aus, insgesamt waren mehr als 100 Kräfte im Einsatz. Vier Mitarbeiter des Kesselhauses wurden mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht. „Sie konnten zum Glück noch am Abend aus der Klinik entlassen werden“, so Lang. Möglicherweise müssten sich die Kraftwerker in den nächsten Tagen jedoch noch einmal für eine Nachuntersuchung in ärztliche Behandlung begeben.

Die Brandursache ist bislang noch nicht geklärt worden. „Wir wissen mittlerweile, dass eine Zündölleitung geborsten ist. Diese Anlage wird für das An- und Abfahren eines Kraftwerks benötigt“, erläutert der RWE-Sprecher. Aus welchem Grund diese Leitung platzte, ist nach wie vor unklar. „Mit dieser Frage sind zurzeit Gutachter beschäftigt, sie betreiben Ursachenforschung“, so Manfred Lang.

Erste Vermutungen der Polizei, dass es im Kesselhaus zu mehreren Verpuffungen gekommen sei, konnte er nicht bestätigen: „Das sind Vermutungen. Es ist noch zu früh, um konkrete Aussagen treffen zu können.“ Die Höhe des Sachschadens konnte von RWE Donnerstag noch nicht beziffert werden. „Der Sanierungsaufwand wird zurzeit ermittelt, das kann noch einige Tage andauern“, betonte Lang. Block „Anton“ wurde während des Feuers vom Netz genommen, er bleibt weiterhin außer Betrieb. Dies habe jedoch keine Auswirkungen auf die Stromversorgung, erklärte Manfred Lang: „Unsere Kraftwerke haben mehr als 10 000 Megawatt Leistung, die fangen einen solchen Ausfall auf.“

Notfalls könne Strom an der Börse zugekauft werden. Andersherum fehle RWE Power aber ein Block im Kraftwerkspark, mit dem Geld verdienet werden könne. Als vorbildlich bezeichnete der Sprecher die Zusammenarbeit zwischen der Werkswehr und den Grevenbroicher Löschzügen: „Das hat richtig gut funktioniert.“

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