Verkehrslärm in Grevenbroich Nach Bürgerbeschwerden: UWG fordert Lärmmessung auf der L 116

Gustorf · Die UWG lässt nicht locker. Sie setzt sich für eine Lärmpegelmessung an der Landstraße 116 in Höhe von Gustorf und Gindorf ein. Dafür soll sich die Stadtverwaltung bei der Landesregierung stark machen, fordert Fraktionsgeschäftsführer Hubert Rütten in einem Antrag für die nächste Sitzung des Rates.

 Gustorfer beschweren sich über Verkehrslärm von der L 116. Die UWG fordert, dass sich die Stadt beim Land für Messungen stark macht.

Gustorfer beschweren sich über Verkehrslärm von der L 116. Die UWG fordert, dass sich die Stadt beim Land für Messungen stark macht.

Foto: Dieter Staniek

Wie berichtet, sieht das NRW-Verkehrsministerium keinen Grund für Lärmschutzmaßnahmen an der L 116. Es wird sogar davon ausgegangen, dass sich die Situation auf der Landstraße durch die vor kurzem erfolgte Freigabe der Autobahn 44n entspannen werde. Heißt: Es wird ein deutlicher Rückgang der Verkehrszahlen erwartet.

„Diese Entlastung lässt sich allerdings bisher nicht feststellen“, sagt Hubert Rütten. Vielmehr seien etliche  Bewohner von Gustorf und Gindorf der Ansicht, dass der Verkehrsbelastung auf der Landstraße 116 mittlerweile ein Stadium erreicht habe, in dem „dringender Handlungsbedarf“ bestehe. „Nach Meinung der Anlieger hat der Verkehr sogar noch zugenommen“, betont das Ratsmitglied.

Private Messungen – die in einem Abstand von 350 Metern von der L 116 vorgenommen wurden – haben laut UWG einen Lärmpegel von durchschnittlich 60 Dezibel am Tag und 50 Dezibel in der Nacht ergeben. „Das sind Werte, die das zumutbare Maß von 55 Dezibel tagsüber und 40 Dezibel nachts für allgemeine Wohngebiete überschreiten“, betont Rütten. Nach Meinung seiner Fraktion handele es sich bei der Peripherie von Gustorf und Gindorf sogar um ein reines Wohngebiet, „bei dem die Grenzwerte noch jeweils um fünf Dezibel niedriger sind“.

Eine weitere, am vergangenen Dienstag um 11.41 Uhr vorgenommene Messung hat laut UWG eine Lärmpegelbelastung von 70,5 Dezibel ergeben. „Bei einer Messdauer von sieben Minuten und 25 Sekunden wurde ein Durchschnittswert von 64,6 Dezibel gemessen“, schildert Rütten. Bei vorherigen Messungen seien beim Vorbeifahren bestimmter Fahrzeuge – darunter auch Traktoren – sogar Spitzenwerte von 90 Dezibel ermittelt worden.

Die Dokumentation der jüngsten Aktion hat die UWG ihrem Antrag an die Stadtverwaltung beigefügt – mit der Aufforderung, sich für geeichte Messungen an der Landstraße einzusetzen. Die UWG fordert eine Mautpflicht auf der L 116, alternativ soll sie für den Lkw-Durchgangsverkehr gesperrt werden.

(wilp)
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