Grevenbroich Müll stört auf Spielplatz

Grevenbroich · Nicht nur in der City ist Müll ein Ärgernis. Beschwerden gibt es auch in Kapellen über Abfall, leere Flaschen und Scherben nach nächtlichen Treffen am Spielplatz im Neubaugebiet. Laut Stadt ist Alkohol dort generell verboten.

Grevenbroich: Müll stört auf Spielplatz
Foto: Michael, Reuter

Ab Montag, 30. April, gilt auf der Stadtparkinsel in der City wieder bis zum September das Glasverbot, dürfen Flaschen und Gläser nicht mitgeführt werden. 2010 hatten sich Anwohner über Müll und Lärm beschwert. Und der Müllflut auch an anderen Stellen hat die Politik den Kampf angesagt, die Verwaltung arbeitet zurzeit an einem Konzept. Das Problem beschränkt sich keineswegs nur auf die Innenstadt, Tobias Reich aus Kapellen ist verärgert: "Nach nächtlichen Treffen auf dem großen Spielplatz im Neubaugebiet sind die Flächen dort oft voller Flaschen, Pappbecher und Pizzakartons", beschwert sich der 33-Jährige. "Ich möchte nicht warten, bis meine ein und zwei Jahre alten Kinder in eine Glasscherbe treten oder fallen."

Im Herbst zog die Familie von Kaarst nach Kapellen. "Wir sind hier sehr zufrieden", sagt Tobias Reich. "Doch wir stellen fest, dass unser Neubaugebiet in den Ferien und an Wochenenden häufig Treffpunkt vieler Jugendlicher ist. Früher kamen sie oft in der Eisenbahnunterführung zusammen, nun hat sich das auf den Spielplatz bei uns verlagert."

Tobias Reich betont: "Es ist klar, dass die Jugendlichen sich treffen möchten. Aber sie sollen sich benehmen", erklärt der Neu-Kapellener, der sich nicht nur über Gegröle in der Nacht ärgert, sondern vor allem über die Hinterlassenschaften: "In den Osterferien kamen dort Jüngere zusammen und ließen Chipstüten und Tetrapaks liegen. Dabei stehen viele Abfalleimer zur Verfügung. Nun sind es ältere Jugendliche oder junge Erwachsene." Tobias Reich berichtet von Wodka-Flaschen und anderem Müll auf dem Spielplatz. "Da müssen Saufgelage stattfinden. Zum Glück habe ich bislang keine Scherbe im Sand gefunden." Beim nächsten Vorfall wolle er "die Polizei benachrichtigen". Reich hat schon beobachtet, dass ein Bewohner mit Schubkarre und Schaufel anrückt, um den Abfall anderer zu beseitigen.

Erst zweieinhalb Jahre alt ist der Spielplatz auf 1650 Quadratmetern Fläche – ein Prachtstück und beliebter Treffpunkt für Kinder und Eltern. Allein die Spielgeräte kosteten 132 000 Euro. Auch im Rathaus liegt bereits eine Beschwerde über die Geschehnisse dort vor. "Jugendliche über 16 Jahren haben auf Spielplätzen nichts verloren" – betont Stadtsprecher Andreas Sterken – außer natürlich, wenn sie kleine Kinder begleiten würden.

Ein Glasverbot – wie auf der Stadtparkinsel – sei dort kein Thema, "da Alkohol auf Spielplätzen generell verboten ist", so Sterken, der erklärt: "Wir werden den Spielplatz im Blick behalten. Und wir haben die Streetworker gebeten, mit den Jugendlichen Kontakt aufzunehmen." Zugleich kündigt er an, dass die Verwaltung "am 28. Juni im Stadtrat ein Konzept mit zwölf Punkten zur Verringerung des Mülls im Stadtgebiet vorlegen wird".

(NGZ/jco)
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