Grevenbroich Müll-Konzept: Stellwerker fordern Nachbesserungen

Grevenbroich · Die Stellwerk Initiative äußert sich kritisch zum gerade im Umweltausschuss abgesegneten Müllkonzept. "Wir plädieren für eine Fokussierung auf die Müllverursacher", stellt Stellwerk-Vorsitzender Fred Leven klar.

In einer Stellungnahme der Initiative heißt es, es solle zunächst dort regulierend eingewirkt werden, "wo Umverpackungen an die Verbraucher abgegeben werden". Die Betreiber von Kiosken, Imbissbuden oder Discounter sollten in die Pflicht genommen werden.

Fred Leven konkretisiert dies. "Vor den Geschäften sollten gut erkennbare Müllsammelgefäße aufgestellt werden", sagt er. "Das passt hervorragend zum Vorschlag, deren Zuständigkeit beim ,Müll aufsammeln' in einem Radius von 50 Metern auszuweiten." Das im Umweltausschuss durchgewunkene Konzept sieht unter anderem vor, Imbiss- und Fastfood-Unternehmen zu verpflichten, im Umkreis von 50 Metern ihres Lokals beziehungsweise ihrer Niederlassung sogenannte "Verzehr-Rückstände" aufzusammeln — also zum Beispiel leere Pizzakartons, Pommestüten oder Getränkebehältnisse.

Mit der Ausweitung dieser Regelung würde die Stadt laut Stellwerk-Initiative die Grundlagen für kommunal auch tatsächlich durchführbare Kontrollen schaffen. "Es macht keinen Sinn, den Bürgern nachzustellen", heißt es in der Mitteilung der Initiative. Zudem nehmen sie die Stadt verstärkt in die Pflicht: Diese müsse "ihre Hausaufgaben" erledigen und für mehr sichtbare Müllgefäße, Aschenbecher an Laternen sowie deren regelmäßige Leerung sorgen.

Zum Thema "Kehrmaschine" schlägt die Initiative vor, ein absolutes Parkverbot für die Kehrzeiten auszuweisen. Die Bürger, die an der stark frequentierten Bahn- und Rheydter Straße leben, sollten nicht zur Dreckbeseitigung anderer herangezogen werden. Ein ausgereiftes Müllkonzept müsse "mehr auf Lager haben, als die Abwälzung kommunaler Pflichten auf die Bürger". Die Stellwerk Initiative selbst wird auch aktiv: Sie beginnt in der kommenden Woche mit ihrer auf Deutsch und Türkisch verfassten Plakatkampagne "Mensch, mach keinen Müll".

(NGZ/rl)
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