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Grevenbroich Motorsportclub ist Vorbild im Artenschutz

Grevenbroich · Der Deutsche Motorsportbund zeichnet die Grevenbroicher Sportler im Januar für ihr Engagement rund um den Umweltschutz aus.

 Die Wechselkröte gilt als streng zu schützende Art. Die Tiere können eine Größe von bis zu neun Zentimetern erreichen.

Die Wechselkröte gilt als streng zu schützende Art. Die Tiere können eine Größe von bis zu neun Zentimetern erreichen.

Foto: Motorsportclub Grevenbroich

Knatternde Moto-Cross-Maschinen und unter Artenschutz stehende Tiere - wie passt das zusammen? Offensichtlich gut. Denn auf dem Gelände des Motorsportclubs (MSC) Grevenbroich haben sich die seltenen Kreuz- und Wechselkröten in den vergangenen Jahren munter vermehrt. Das ist insbesondere den Sportlern zu verdanken, die sich für den Schutz der bedrohten Amphibien ordentlich ins Zeug legen. Für dieses Engagement werden sie im Januar mit dem Umweltpreis des Deutschen Motorsportbundes ausgezeichnet.

Die Bahn auf der Königshovener Höhe zieht nicht nur Moto-Cross-Sportler aus der ganzen Welt an, sondern auch Amphibien, die auf der roten Liste der bedrohten Arten stehen. "Die Sportanlage zählt zu den letzten Rückzugsgebieten von Kreuz- und Wechselkröten in Grevenbroich", sagt der städtische Umweltbeauftragte Norbert Wolf. Und er weiß: "Die Tiere sind nicht trotz, sondern gerade wegen des Moto-Cross-Betriebs im Gelände."

 Die Motocross-Bahn auf der Königshovener Höhe ist eines der letzten Rückzugsgebiete von seltenen Amphibien.

Die Motocross-Bahn auf der Königshovener Höhe ist eines der letzten Rückzugsgebiete von seltenen Amphibien.

Foto: Motorsportclub Grevenbroich

Die Kröten bevorzugen nämlich Lebensräume mit sandig-lehmigen Böden und verdichteten Fahrspuren, in denen sich Wasser zum Laichen sammeln kann. Darüber hinaus brauchen sie offenes, keinesfalls bewaldetes Gelände, wie es durch den laufenden Trainings- und Wettkampfbetrieb ständig wieder neu geschaffen wird. Damit sich die Tiere in Ruhe vermehren können, werden einzelne Streckenabschnitte während der Laichzeit gesperrt. Drohen Pfützen bei allzu heißen Temperaturen auszutrocknen, helfen die Sportler ein wenig nach: Sie setzen gezielt ihre Beregnungsanlage ein, füllen die Tümpel wieder auf, um dem Krötennachwuchs eine Chance zu geben.

Dass das alles funktioniert, darauf achtet Claudia Ullrich, die sich seit vier Jahren um den Umweltschutz auf dem Sportgelände des MSC kümmert. Und um die Nachhaltigkeit: Ullrich sensibilisiert regelmäßig jugendliche Fahrer auf spielerische Art für den Schutz der seltenen Tiere auf der Königshovener Höhe. Nicht nur der vereinseigene Nachwuchs wird auf diese Weise "geschult", sondern auch junge Fahrer, die zu Wettkämpfen nach Grevenbroich kommen.

Das alles blieb dem Deutschen Motorsportbund nicht verborgen. Der Verband wird die Grevenbroicher zum Jahresbeginn auszeichnen - "für freiwilliges Umweltengagement und die Integration des Projekts in die pädagogische Arbeit im Jugendsport", heißt es in der Begründung. Die Preisübergabe findet ihm Rahmen einer Gala am 13. Januar in Wiesbaden statt. Bei der Preisverleihung wurden in der Vergangenheit unter anderem so erfolgreiche Sportler wie Sebastian Vettel, Michael Schumacher und Norbert Haug ausgezeichnet.

"Es ist einfach super - und wir freuen uns über die Anerkennung eines so großen Verbandes. Der Umweltpreis ist nicht nur Ansporn, weiterzumachen, sondern auch eine Bestätigung von Fachleuten, auf dem richtigen Weg zu sein", sagt Claudia Ullrich. Weitere Projekte sind bereits in Arbeit. So wollen sich die Motorsportler auch um Brutplätze für seltene Vögel kümmern - zum Beispiel den Uhu.

(NGZ)
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