Diskussion um die „Erftsäle“ in Grevenbroich Centermanagement und Stadt wollen Vereine „mitnehmen“

Grevenbroich · Die Freizeitebene im Montanushof soll wieder belebt werden. Geplant ist eine Event-Location für bis zu 2500 Besucher, zum Auftakt soll es eine Karnevalsparty geben. Vereine fürchten eine Konkurrenzveranstaltung.

 Bürgermeister Klaus Krützen (li.) und Centermanager Markus Töpp bei der Projekt-Vorstellung im Montanushof.

Bürgermeister Klaus Krützen (li.) und Centermanager Markus Töpp bei der Projekt-Vorstellung im Montanushof.

Foto: Wolfgang Walter

Bei der Belebung von Leerständen in Kostenpflichtiger Inhalt Grevenbroich sollen Vereine, Organisationen und Unternehmen „mitgenommen“ werden. Das bekräftigten Bürgermeister Klaus Krützen und Centermanager Marcus Töpp in einer gemeinsamen Mitteilung. Beide hatten Ende Januar Pläne zur Wiederbelebung der seit 19 Jahren leer stehenden Freizeitebene im Montanushof vorgestellt und erklärt, dass der frühere Dorfplatz zur Eventfläche für bis zu 2500 Besucher umgebaut werden könnte. Schon 2024 – so erste Pläne – könnte dort eine große Party zu Karneval gefeiert werden.

Das stößt unter anderem den Orkener „Grielächern“ übel auf. Wie andere Brauchtumsfreunde fürchten sie eine Konkurrenzveranstaltung im Obergeschoss des Einkaufszentrums, die die Narren „aus den Dörfern ziehen“ könnte. Karnevals-Chef Sven Bronneberg hatte in diesem Zusammenhang von einem „Schlag ins Gesicht“ gesprochen. Denn mit den Einnahmen aus den Karnevalspartys in Orken würde auch der beliebte Umzug finanziert. Wichtige Einnahmen, so die Befürchtung, könnten verloren gehen, wenn viele Besucher in den „Monti“ abwandern.

Krützen und Töpp wollen diesen Befürchtungen den „Wind aus den Segeln“ nehmen. „Das Projekt ‚Erftsäle‘ kann nur gemeinsam zum Erfolg gebracht werden“, sind sich Bürgermeister und Centermanager einig. Grevenbroich soll künftig über moderne Veranstaltungsräume mit vorgelagerter Gastronomie für Vereine und Brauchtum sowie Organisationen und Unternehmen und Verwaltung verfügen. „Insbesondere wollen wir Jecken, Schützen und das Brauchtum als Ganzes unterstützen und bei der Reise zu den ,Erftsälen‘ mitnehmen. Dafür stehen unsere Türen für Anregungen, Kritik und Ideen offen“, sagt Töpp.

Die Freizeitebene soll für überregionale Shows, Konzerte, Tagungen und Brauchtumsveranstaltungen zur Verfügung stehen. Bei Bedarf könnte die 2110 Quadratmeter große Fläche aufgeteilt werden. Es soll bereits erste Anfragen geben.

(cka)
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