Hydro Aluminium Deutschland plant Millionen-Investition Moderner, besser: Hydro im Konkurrenzkampf

Hydro Aluminium Deutschland plant Millionen-Investition · Von Daniela Buschkamp

Von Daniela Buschkamp

Glänzende Aussichten bei Hydro Aluminium Deutschland, vormals VAW: Für den Grevenbroicher Standort des Aluminiumwerks sind Investitionen in Millionenhöhe geplant. Für mehr als 33 Millionen Euro wird zurzeit der alte Folienwalz-Bereich aufgerüstet, weitere 9,5 Millionen Euro werden in die Autoblech-Fertigung fließen. Die Hydro Aluminum Deutschland GmbH, vormals VAW, plant Millionen-Investitionen in den Grevenbroicher Standort. Für 33 Millionen Euro wird das Folienwalzwerk aus dem Jahr 1963 modernisiert. 9,5 Millionen Euro werden in die Autoblech-Fertigung fließen. NGZ-Foto: H. Jazyk

"Dies ist eine strategische Entscheidung", erläutert Hydro-Aluminium-Pressesprecher Michael Peter Steffen. Mehr Power für die "Walzengruppe 8": Bis Ende 2005 werden 33 Millionen Euro investiert, um die Folienwalz-Anlage aus dem Jahr 1963 auf den neuesten Stand zu bringen. "Eine der sechs Walzen wurde bereits modernisiert, die übrigen werden in den nächsten drei Jahren auf Vordermann gebracht", betont der Unternehmenssprecher.

Jeweils neun Monate dauert die "Geburt" einer neuen Walze. Die Produktionsprozesse seien von der Sanierung kaum beeinträchtigt. In Grevenbroich werden Aluminium-Folien gefertigt, die dünner als ein menschliches Haar sind. Sie werden für Tablettenverpackungen ("Pharma-Blister"), Deckel für Joghurtbecher oder Zigarettenpackungen verwendet. "Ende 2005 werden wir eine komplett neue ,Walzengruppe 8' haben", kündigt Michael Peter Steffen an.

Dazu werden der Antrieb- und dessen Regelung, die automatische Dichte-Messung und deren Steuerung modernisiert. "Neu eingerichtet wird auch die Planlage, die verhindert, dass die feinen Folien verrutschen oder gar reißen", so der Unternehmenssprecher. Geld fließt auch in das Automobil-Segment. Hydro Aluminium Deutschland, nach Steffens Angaben "einer der wichtigsten Zulieferer der Automobilindustrie im Aluminium-Segment", setzt auf Innovation.

Ein Beispiel dafür ist die neue Art der Fertigung von Autokarosserie-Blechen. Bisher wurden Aluminiumbleche mit Öl behandelt, um sie leichter formen zu können und eine saubere Pressung zu ermöglichen. "In Zukunft werden die Bleche mit Trockenschmiermittel versehen, eine extra Ölschicht ist dann nicht mehr notwendig", sagt Steffen. Dafür werden jetzt insgesamt zwölf Millionen Euro investiert: 9,5 Millionen Euro fließen in den Grevenbroicher Standort, 2,5 Millionen Euro in Richtung Dormagen, in eine Querteilanlage.

Für Hydro Aluminium Deutschland ist dies eine strategische Entscheidung: "Wir wollen unsere Rolle als Partner der Automobil-Industrie stärken", so der Firmen-Sprecher. Auf die Frage, ob das Unternehmen auch von der wirtschaftlichen Talfahrt, in der sich die Automobil-Hersteller zurzeit befinden, betroffen sei, sagt Steffen: "Die Automobil-Industrie ist nach wie vor eine Kernindustrie mit vielen Ablegern."

Natürlich sei auch sie Wirtschaftszyklen unterworfen - gerade deswegen sei es wichtig, neueste Technik auf einem hohem Niveau anzubieten. Die neue Methode der Aluminium-Blechfertigung sei ein aktuelles Beispiel dafür. "Nur mit Kompetenz können wir langfristig unsere Marktanteile sichern", sagt der Unternehmenssprecher.

Die Automobil-Hersteller befänden sich in einer Phase der Konsolidierung, auch für die Zulieferer bedeute dies eine stärkere Konzentration: "Wir müssen unsere Anteile sichern." Seit wenigen Wochen arbeitet Hydro Aluminium Deutschland GmbH unter diesem Namen. Die Umbenennung ist ein äußeres Zeichen für die neuen Eigentumsverhältnisse.

Seit März gehört das Traditionsunternehmen VAW (Vereinigte Aluminium Werke) zur Norsk Hydro-Gruppe, dem Europa-größtem Aluminiumkonzern. Noch zu VAW-Zeiten wurden die Weichen für die neuen Projekte gestellt.

(NGZ)
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