Grevenbroich Mit Großinvestition die U3-Quote erreicht

Grevenbroich · Der Neubau für die Gustorfer Kita "Kunterbunt" ist fertig - damit ist die Stadt bei der U 3-Betreuung einen Riesenschritt weiter: Mit 478 U3-Plätzen erfüllt sie jetzt das Landes-Ziel von 32 Prozent, sie rechnet mit weiter steigendem Bedarf.

 Viel Platz zum Spielen haben die Kinder im Neubau der Kita "Kunterbunt". Und bald kommen weitere Spielgefährten hinzu, darunter 18 unter drei Jahren. Damit kann die Stadt ihre U 3-Quote weiter verbessern.

Viel Platz zum Spielen haben die Kinder im Neubau der Kita "Kunterbunt". Und bald kommen weitere Spielgefährten hinzu, darunter 18 unter drei Jahren. Damit kann die Stadt ihre U 3-Quote weiter verbessern.

Foto: L. berns

Die Stadt hat bei der U3-Betreuung ein wichtiges Etappen-Ziel erreicht. "Zum Stichtag 1. August können wir für 32 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten, 358 in Kindergärten und bis zu 120 in der Tagespflege", erklärt Jugendfachbereichsleiterin Birgit Schikora.

Das letzte große U3-Ausbauprojekt bei städtischen Kitas ist abgeschlossen: Der Gustorfer Kindergarten "Kunterbunt" zog jetzt in seinen Neubau an der Hünselerstraße um, 18 neue Plätze für Kleinkinder wurden geschaffen. Die Tagesstätte gehört mit künftig 90 Kindern zu den vier größten der Stadt. Zurzeit wird die Frimmersdorfer Kita umgebaut. Der Neubau des evangelischen Kindergartens im Kapellental mit 16 U3-Plätzen soll im Sommer eröffnen.

32 Prozent - das war das vom Land vorgegebene Ziel, das eigentlich schon im August 2013 erreicht werden sollte - damals erhielten Eltern Rechtsanspruch auf U3-Betreuung. Die Stadt erreichte nur 29 Prozent, steckte noch in ihrem Ausbauprogramm. Für knapp fünf Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren zwei Kindergärten komplett neu gebaut. Neun weitere baute die Stadt um.

Insgesamt wurden rund zehn Millionen Euro samt Landeszuwendungen investiert. "Wir haben über 300 U3-Plätze geschaffen", sagt Fachdienstleiter Paul Janus, Auch Birgit Schikora sagt: "Der U3-Ausbau ist ein großer Erfolg - für die Stadt und für die Familien". Und sie erklärt: "Klagen von Eltern wegen des Rechtsanspruchs gab's in Grevenbroich nicht." Auch fürs nächste Kita-Jahr "können wir genügend Plätze anbieten. Aber wir vermuten, dass einige Familien ihr Kind erst ein Jahr später in eine Tagesstätte schicken, weil sie keinen Platz in ihrem Wunsch-Kita oder in ihrem Stadtteil finden."

Eine Erkenntnis: Die ganz Kleinen sind selten in U3-Gruppen und -Tagespflege. Lediglich sechs betreute Kinder sind jünger als ein Jahr. Den Löwenanteil machen mit 311 die Zweijährigen aus. "Wir rechnen damit, dass deren Zahl in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Wenn das Kind anderthalb ist, befassen sich viele Eltern mit der Frage des beruflichen Wiedereinstiegs und der Kinderbetreuung ab zwei Jahren", erläutert Schikora. Und sie betont, dass die Stadt den künftigen Bedarf weiter im Blick haben muss. "Es geht nicht darum, eine feste Quote zu erfüllen - sondern um den Elternwillen, den Rechtsanspruch." Deshalb müsse die Stadt auch darauf achten, wie sich künftige Neubaugebiete auf den Betreuungsbedarf auswirken, "beispielsweise das Baugebiet Mevissen in Wevelinghoven oder später der eventuelle dritte Bauabschnitt in Kapellen. Wir sind mit den Planern im Kontakt."

Doch erst einmal hat jetzt die Kita-Kunterbunt im Neubau eröffnet. Drei Gruppen sind umgezogen. "Im Juni kommen die ersten Kinder unter drei Jahren hinzu", erläutert Kita-Leiterin Heide Alber. Die Wickeltische stehen schon bereit. Zum nächsten Kita-Jahr werden auch die zehn Kita-Plätze für Kinder mit Handicap besetzt.

(NGZ)
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