Grevenbroich Mit Bahnsperrung droht das Chaos

Grevenbroich · SPD, CDU und Grüne befürchten chaotische Zustände, wenn die Bahnstrecke zwischen Grevenbroich und Ehrenfeld im Herbst für zwei Monate gesperrt wird. Der Einsatz von Ersatz-Bussen sei problematisch. Die Stadt soll nun handeln.

 Politiker befürchten Chaos in Grevenbroich, wenn die Bahn im Herbst für zwei Monate die Strecke nach Köln saniert. Während dieser Zeit sollen Busse eingesetzt werden, die Pendler bis Köln-Ehrenfeld bringen.

Politiker befürchten Chaos in Grevenbroich, wenn die Bahn im Herbst für zwei Monate die Strecke nach Köln saniert. Während dieser Zeit sollen Busse eingesetzt werden, die Pendler bis Köln-Ehrenfeld bringen.

Foto: L. Berns

Im Herbst wird die Bahn ihre Strecke nach Köln für etwa zwei Monate sperren — statt Züge werden Busse in dieser Zeit eingesetzt. "Das wird mit einem erheblichen Chaos für alle Pendler verbunden sein", befürchtet der SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Gerbrand. Er forderte gestern die Stadt auf, sich bei der Bahn für eine alternative Lösung einzusetzen. "Wenn nötig, sollte der Stadtrat dies mit einer einstimmigen Resolution unterstützen", so Gerbrand.

Die Deutsche Bahn erneuert ihre Infrastruktur in NRW. Betroffen ist auch Grevenbroich: Vom 2. September bis zum 27. Oktober werden Schienen und Schwellen auf der Strecke zwischen dem Erftwerk und Köln-Ehrenfeld ausgetauscht. Von der damit verbundenen Vollsperrung sind die Regional-Express-Linie 8 und die Regionalbahn 27 betroffen — beide verkehren von Mönchengladbach bis Koblenz und halten im Grevenbroicher Bahnhof. Dort wird während der Bauarbeiten auch Endstation sein. "Wir richten einen Schienenersatzverkehr ein", heißt es dazu in der Bahn-Pressestelle in Düsseldorf. Die Busse sollen dann zwischen Grevenbroich und Ehrenfeld pendeln. Fahrgäste müssen damit rechnen, länger als sonst unterwegs zu sein.

"Wir reden hier von einer absolut stark frequentierten Strecke, die täglich von vielen Studenten und Berufstätigen genutzt wird. Einen Busverkehr auf dieser belegten Route halte ich für hochproblematisch, er wird die Mobilität der Grevenbroicher massiv beeinträchtigen", erklärt Horst Gerbrand. Zudem befürchtet der Wevelinghovener, dass viele Bahnpendler auf ihr Auto umsteigen würden.

Der SPD-Fraktionschef fordert die Stadt dazu auf, sich mit der Deutschen Bahn in Verbindung zu setzen. "Ziel muss es sein, eine bessere Lösung zu erzielen als diese Variante. Vielleicht ist trotz der Bauarbeiten ein einspuriger Verkehr auf der Strecke möglich." In dieser Sache will SPD-Fraktionsvize Holger Holzgräber den Landtagsabgeordneten Rainer Thiel einschalten: "Er soll über den Verkehrsausschuss des Landes anfragen, ob das machbar ist." Die CDU schlug gestern alternativ eine Verlängerung der geplanten Bauzeiten auf der Bahnstrecke vor: "Möglicherweise muss die Strecke dann nur zu bestimmten Zeiten gesperrt werden", so Fraktionsvorsitzender Norbert Gand: "Das sollte geklärt werden."

Auch die Bündnisgrünen fordern eine einspurige Führung, wie Ratsmitglied Dieter Dorok erklärt: "Auf Nebenstrecken sehe ich eine Vollsperrung ein, aber nicht auf solchen stark frequentierten Routen." Was ihn wundert: "In der Stadt Grevenbroich waren die geplanten Bauarbeiten bisher noch kein Thema. Ich frage mich, ob die Bahn überhaupt an die Verwaltung herangetreten ist, um sie zu informieren." Schließlich würde der Einsatz von Bussen sich auch auf die innerstädtische Verkehrssituation auswirken.

Wie Rathaussprecherin Ines Hammelstein gestern auf Anfrage unserer Zeitung betonte, sei der Verwaltung "nichts konkretes" bekannt. Planungsdezernent Werner Hoffmann habe jedoch signalisiert, sich um einen gemeinsamen Termin mit Vertretern des Rhein-Kreises und der Gemeinde Rommerskirchen zu kümmern. Bei dieser Gelegenheit soll das weitere Vorgehen abgestimmt werden.

(NGZ)
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