Grevenbroich "Mister Sport" ist jetzt ein Ruheständler

Grevenbroich · Friedbert Hamacher war als stellvertretender Sportamtsleiter viele Jahre lang das Bindeglied zwischen dem Rathaus und den Sportvereinen. Jetzt hat sich der Frimmersdorfer in den Ruhestand verabschiedet.

 Friedhelm Hamacher hat viele Jahre lang die Entwicklung der Grevenbroicher Sportlandschaft aktiv begleitet.

Friedhelm Hamacher hat viele Jahre lang die Entwicklung der Grevenbroicher Sportlandschaft aktiv begleitet.

Foto: L. Berns

Grevenbroichs "Mr. Sport" hat sich in den Ruhestand verabschiedet: Viele Jahre lang war Friedbert Hamacher das Bindeglied zwischen dem Rathaus und den 72 Sportvereinen im Stadtgebiet. Gab es Probleme auf einem Fußballplatz oder in einer Turnhalle, war der Frimmersdorfer stets zur Stelle, um lösungsorientiert Hilfe zu leisten - auch jenseits der Dienstzeiten, oft an Wochenenden. Das ist jetzt vorbei: Der nun 64-Jährige will sich künftig mehr um seine Familie kümmern. "Die ist in den vergangenen Jahrzehnten manches Mal zu kurz gekommen", sagt Hamacher.

Im Februar 1971 hat er bei der Stadt angeheuert. Nicht gleich im Sportamt, sondern bei der Bauverwaltung. Den größten Teil dieser insgesamt 19-jährigen Ära verbrachte er bei der Bauaufsicht, sein Hauptmetier war das Aufspüren von Schwarzbauten. "Das war ein nicht immer angenehmer Job, weil er mit Gerichtsterminen und anderen unschönen Dingen verbunden war", erinnert sich Hamacher: "Dennoch habe ich ihn gerne gemacht."

Im September 1993 wechselte der leidenschaftliche Tischtennisspieler ins Sportamt und galt seitdem als Hauptansprechpartner für die heimischen Vereine. "In dieser Zeit sind viele freundschaftliche Kontakte entstanden", sagt er: "Und das, obwohl wir in finanziell schlechten Zeiten nicht immer mit guten Nachrichten an die Funktionäre herangetreten sind." Ob es nun um das Kürzen von Zuschüssen gegangen sei oder um die Übertragung von Sportstätten - die Grevenbroicher Vereine hätten sich stets als kooperative Partner gezeigt. "In all den Jahren hat es nur wenige Fälle mit Kontroversen gegeben", erinnert sich Hamacher.

Zu den schönen Seiten seines Jobs zählt er die Modernisierung verschiedener Sportanlagen - etwa die Kunstrasenplätze für Orken und Gustorf, in Kapellen, Neukirchen und Elfgen, "das waren Höhepunkte". Und Friedbert Hamacher ist stolz darauf, dass er das erste von 1000 Kleinspielfeldern, die der DFB nach der Fußballweltmeisterschaft 2006 interessierten Kommunen stiftete, in die Südstadt holte. Zurückhaltend äußert sich der Frimmersdorfer indes zum neuen Hybridrasen im Schlossstadion: "Es muss sich noch zeigen, ob das eine richtige Entscheidung war."

Als Ruheständler hat er nun mehr Zeit für "seinen" TTC Frimmersdorf-Neurath, in dem er das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden bekleidet. Und Hamacher schließt nicht aus, dass er künftig wieder mehr an der Tischtennisplatte zu sehen sein wird, um sich mit anderen zu messen. Erlernt hat der gebürtige Gindorfer das Spiel mit dem Zelluloidball beim Turnverein "Germania" Gustorf, für den er in der Jugendmannschaft aktiv war. Und dann gibt es da noch ein paar Reisen, die Friedbert Hamacher gerne unternehmen möchte. "Die Fjorde Norwegens würde ich mir gerne mal aus der Nähe ansehen - und in Australien bin ich auch noch nicht gewesen", sagt er: "Mal schauen, was da zu machen ist."

Was er sich für seine alte Wirkungsstätte wünscht: "Eine Analyse zur Entwicklung der Sportlandschaft in Grevenbroich", sagt er: "Wir brauchen eine Einschätzung, wie sich die Vereine in den nächsten Jahren entwickeln, welche Plätze und Hallen noch gebraucht werden und wo etwas zusammengelegt werden kann. Die Politik habe sich mit einem solchen Gutachten bislang schwergetan. "Aber das ist eine Sache, die angepackt werden muss", sagt Friedbert Hamacher.

(NGZ)
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