Grevenbroich Milbradt: Demografie als Herausforderung

Grevenbroich · Herausforderung Demografie: Wie können sich Kommunen ihr stellen? Antworten auf diese Frage gab gestern Georg Milbradt, Ex-Ministerpräsident von Sachsen, vor rund 200 Zuhörern im Rittersaal des Alten Schlosses. In der Reihe "Schlossgespräche" war Milbradt einer Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung gefolgt.

Die sinkende Zahl der Babys und die zugleich steigende Zahl der Senioren werde immense Folgen haben, erläuterte Daniel Schranz, Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung: "Demografischer Wandel ist das Topthema. Deshalb beschäftigen wir uns damit interdisziplinär." Probleme entstünden etwa wegen des Mangels an Fachkräften oder in der Renten- und Pflegepolitik. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe, Schirmherr der "Schlossgespräche", verdeutlichte die Überalterung: "Wenn heute ein Mädchen im St.-Elisabeth-Krankenhaus geboren wird, hat es eine 25-prozentige Chance, 100 Jahre alt zu werden." Dadurch verändere sich das Zusammenleben zwischen Jung und Alt: "Dies wird eine spannende Herausforderung." Die Entscheidungen, die getroffen würden, reichten vom Stadtrat bis in den Bundestag.

Georg Milbradt war in seiner sechsjährigen Amtszeit mit dem Thema konfrontiert: Zum einen verschob sich in Ostdeutschland das Durchschnittsalter der Erstgebärenden von Anfang 20 auf Ende 20, zum anderen wanderten immer mehr Menschen nach Westdeutschland ab. "Am wenigsten leiden Städte mit Universitäten, am stärksten der ländliche Raum." Es könne keine Lösung darstellen, die Strukturen im privaten und öffentlichen Bereich zu erhalten, vielmehr müssten neue Strukturen gefunden werden.

(NGZ)
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