Grevenbroich Menschenmassen an der Erft

Grevenbroich · Erst schien es ins Wasser zu fallen, doch dann wurde das Fest zu einem Erfolg: Mehr als 7000 Menschen kamen am Pfingstsamstag zu "Erft in Flammen" – dem heimlichen Höhepunkt der 700-Jahr-Feier Grevenbroichs.

 Hannes Schwarz begeisterte mit seiner Feuershow.

Hannes Schwarz begeisterte mit seiner Feuershow.

Foto: A. Baum

Erst schien es ins Wasser zu fallen, doch dann wurde das Fest zu einem Erfolg: Mehr als 7000 Menschen kamen am Pfingstsamstag zu "Erft in Flammen" — dem heimlichen Höhepunkt der 700-Jahr-Feier Grevenbroichs.

Kurz vor dem Start lagen die Nerven von Marc Pesch und Georg Späth reichlich blank. Ein Hagelschauer mit murmelgroßen Körnern prasselte auf die Pagoden- und Partyzelte rund um das Alte Schloss, der Himmel verdunkelte sich schlagartig. "Das gibt nichts mehr", sagten sich die beiden Organisatoren von "Erft in Flammen". Sie sahen ihr "Mega-Event" zum 700-Jahr-Jubiläum der Stadt schon nach allen Regeln der Kunst den Bach hinunter fließen.

Doch nach dem Hagel kamen die Massen. Mehrere Tausend Besucher strömten dem drohenden Regen zum Trotz auf das Veranstaltungsgelände und machten "Erft in Flammen" zu dem, was es sein sollte: ein großer Treffpunkt für alle Bürger der Stadt. "Das ist gelungen", meinte Bürgermeisterin Ursula Kwasny begeistert: "Hier kommt ganz Grevenbroich zusammen, um gemeinsam zu feiern — eine tolle Idee."

Dicht gedrängt standen die Besucher vor der Bühne im Schatten des Schlosses. Dort sorgte die Latino-Formation "Alma" mit heißen Rhythmen für Stimmung. Und Feuerkünstler "Seraph" alias Hannes Schwarz brachte so manchen zum Staunen — etwa indem er aus einem umgebauten Hochdruckreiniger bis zu zehn Meter hohe Flammen in den Himmel schoss. Geruhsamer ging es im Kampers Wäldchen zu. Dort hatte sich die Düsseldorfer Formation "Milchkännchen" formiert, um mit Jazz- und Dixie-Klängen das Publikum zu unterhalten. Einen Steinwurf davon entfernt stand das VIP-Zelt, in dem Robert Jordan zur neuesten Auflage des Treffs "Das ist Grevenbroich" geladen hatte. "Wir haben eine Rekordbeteiligung", meldete der Mann vom Stadtmarketing. Mehr als 200 Gäste aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik waren gekommen.

Bis weit nach Mitternacht war die kulinarische Meile mit Spezialitäten wie Flammkuchen, Krabbenspießen oder Paella umlagert. Starkoch Ernst Petry war bereits kurz nach 22 Uhr ausverkauft. Er hatte Rindersteaks aus Nebraska angeboten — mit leckerer Bourbon-Barbecue-Soße. Absoluter Höhepunkt was das viertelstündige Feuerwerk, das der Grevenbroicher Sascha Krumbach synchron zur Musik von Katy Perry, Tina Turner und John Miles in den Himmel feuerte.

"Es war eine gelungene Veranstaltung", resümierte Organisator Marc Pesch gestern. Was er bei einer möglichen Neuauflage anders machen würde: "Es gab einen enormen Andrang in den Bereichen Essen und Trinken. Das würden wir beim nächsten Mal entzerren — oder wir würden mehr anbieten." Von den vielen Gästen, die bis weit nach Mitternacht friedlich miteinander feierten, war er überrascht: "Dass trotz des Wetters ein solcher Andrang herrschte, hat uns verblüfft", meint er und überlegt: "Was wäre gewesen, wenn die Sonne geschienen hätte?"

(NGZ)
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