Themen zur Kommunalwahl: Wirtschaft Und Energie Mehrheit bekennt sich weiter zur Braunkohle

Grevenbroich · Die Bündnisgrünen wollen einen vorzeitigen Ausstieg aus dem Braunkohleabbau - damit stehen sie in der Parteienlandschaft alleine da.

 Die Zwillings-BoA zählt zu den modernsten Braunkohlekraftwerken weltweit. Mit den beiden Standorten in Neurath und Frimmersdorf bleibt Grevenbroich weiterhin eine Energie-Stadt. Unklar ist, was aus dem Frimmersdorfer Kraftwerk nach dem Abschalten der beiden letzten Blöcke wird.

Die Zwillings-BoA zählt zu den modernsten Braunkohlekraftwerken weltweit. Mit den beiden Standorten in Neurath und Frimmersdorf bleibt Grevenbroich weiterhin eine Energie-Stadt. Unklar ist, was aus dem Frimmersdorfer Kraftwerk nach dem Abschalten der beiden letzten Blöcke wird.

Foto: RWE

Grevenbroich Aus Grevenbroich soll eine solare Energiestadt werden. Das fordern die Grünen in ihrem Wahlprogramm. "Photovoltaik ist für alle eine kostengünstige Möglichkeit, umweltfreundlich Strom zu erzeugen, selbst zu verbrauchen oder einzuspeisen", sagt Spitzenkandidat Dirk Gawlinski. Dafür will die Öko-Partei über den 25. Mai hinaus werben - genau so wie für ein vorzeitiges Ende des Braunkohleabbaus und den kompletten Abriss des Frimmersdorfer Kraftwerks.

Ganz so weit wollen die anderen Parteien und Gruppen zwar nicht gehen - sie setzen aber auch in ihren Wahlprogrammen auf einen Mix aus konventionellen und erneuerbaren Energien. "Wir treten uneingeschränkt für die Beibehaltung der Braunkohleverstromung ein", sagt der CDU-Spitzenkandidat Norbert Gand: "Mit Sonne und Wind alleine kann die Versorgung nicht durchgängig sichergestellt werden." Was die Union auf keinen Fall will: "Windkraftanlagen in der Nähe von bewohnten Gebieten - allenfalls dort, wo bereits Rotoren stehen."

Grevenbroich als Energiestadt muss auf jeden Fall. . .
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Grevenbroich als Energiestadt muss auf jeden Fall. . .

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Damit ist die CDU nicht weit von der SPD entfernt. Deren Spitzenkandidat Horst Gerbrand sieht zwar in Photovoltaik-Anlagen und Windkrafträdern "gute Alternativen", doch: "Wir haben keine Infrastruktur, um die gewonnenen regenerativen Energien zu transportieren und zu nutzen", gibt er zu bedenken. Einen "Ausbau ohne Ende" lehne die SPD ab, zumal nicht sicher sei, was die von der Bundesregierung geplante EEG-Reform bringe. Was sich Gerbrand wünscht: Mehr Stromspar-Projekte, die in Grevenbroich mit Hilfe des Versorgers GWG umgesetzt werden könnten.

An der Braunkohle hält auch die UWG fest: "Sie ist unser einziger heimischer und somit außenpolitisch unabhängiger Rohstoff", meint Spitzenkandidat Carl Windler. Entwicklungsfähig sei in Grevenbroich die Energieerzeugung aus Blockheizkraftwerken und Biogasanlagen. Den Bau eines weiteren Kraftwerks am Standort Frimmersdorf lehnt die UWG ab. Das in den nächsten Jahren freiwerdende Gelände müsse für die Ansiedlung arbeitsplatzintensiver Industriefirmen zur Verfügung gestellt werden.

Streit um vorzeitiges Aus für Tagebau
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Gegen den Bau weiterer Windräder tritt die FDP ein: "Grevenbroich leistet bereits einen enormen Beitrag zum Gelingen der Energiewende", meint Spitzenkandidat Markus Schumacher. Im Vergleich zu den Nachbarkommunen ständen hier schon heute überdurchschnittlich viele Rotoren. Wie alle anderen Parteien lehnt auch die FDP einen Konverter für die geplante Stromautobahn in Frimmersdorf ab: "Der Landrat ist aufgefordert, anhand nachvollziehbarer Kriterien nach dem am besten geeigneten Standort zu suchen", so Schumacher.

(NGZ)
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