Grevenbroich Mehr Nachtbus-Gäste im Sommer?

Grevenbroich · Nach drei Monaten steigen immer noch zu wenig Gäste am Bahnhof ein.

Im Januar startet der Busverkehr Rheinland (BVR) gemeinsam mit der Stadt Grevenbroich sein "Nachtbus"-Projekt. Die Bilanz nach knapp drei Monaten: "Bei den meisten der Fahrten würde für die Passagiere auch ein Großraum-Taxi reichen", meint Dr. Sigrun Richter, Sprecherin des Unternehmens.

Seit Januar 2012 rollt der Nachtbus. Lange hatte ihn der Jugendrat gefordert; Bürgermeisterin Ursula Kwasny hatte ebenfalls für die Realisierung gekämpft. So sollten Jugendliche am Wochenende nach dem Discobesuch sicherer nach Hause gelangen. Zudem sollte er auch für Sport- oder Kulturinteressierte eine Alternative zum eigenen Fahrzeug darstellen, wie Beigeordneter Werner Hoffmann bei der Präsentation hoffte. Zusteigen kann man in der Nacht von Samstag auf Sonntag, jeweils um 23.18, 01.18 und 1.18 Uhr.

Doch der Zuspruch ist mau. Pro Fahrt wählten bisher selten mehr als acht Menschen den öffentlichen Nahverkehr. Und das reicht auf Dauer nicht, wie Sigrun Richter betont. "20 plus X Passagiere" seien das Ziel, damit die Busse wirtschaftlich unterwegs seien. Werde dieses Ziel nicht innerhalb eines Jahres erreicht, "dann ist 2014 für den Nachtbus in Grevenbroich Schluss".

Eine Überraschung ist das nicht: Von Beginn an war das Projekt auf ein Jahr befristet. Grevenbroich stellt keine Ausnahme dar. Dies zeigen die Erfahrungen des BVR in anderen Regionen wie Paderborn oder dem Münsterland. "Eine solche Durststrecke ist kein Einzelfall. Nachtbuslinien leiden oft unter Anlaufschwierigkeiten", so die BVR-Sprecherin. Kritik, dass der Nachtbus zu früh fahre, lässt Richter nicht gelten: "Dann müssten ja die letzten beiden Busse deutlich voller sein – das sind sie aber nicht." Sie hofft jetzt auf die warme Jahreszeit.

Auch Max von Borzestowski von der Jugendinitiative (Jugi) will ebenfalls für den Nachtbus werben und etwa Infos an den Schulen verteilen: "Viele kennen das Angebot noch überhaupt nicht."

(NGZ)
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