So schlecht sei Deutschland nicht aufgestellt, selbst wenn die USA und China die Nase vorn hätten. Düsteren Prognosen stimmt Diekhoff nicht zu, „auch die SPD-nahe Hans-Böckler-Stiftung sieht nicht das Gespenst des Arbeitsplatzverlustes.“ Es werde Jobverluste geben, aber keinen Kahlschlag. Dass künftig mehr Menschen von zu Hause aus arbeiten, habe Vorteile: „So kann die Verkehrsproblematik entschärft werden.“ Die Verlagerung unternehmerischer Risiken auf die Arbeitnehmer, denen mehr Flexibilität abverlangt würden, seien weitere Herausforderungen ebenso wie soziale Sicherung und Arbeitsschutz.

Längst nicht alle Fragen konnten in der Kommission bis jetzt geklärt werden. Zu den Fragen gehört, wie man Menschen ausbilden soll, die künftig andere ausbilden werden. Ein Pflegeroboter im Altenheim könne Pflegepersonal aus Fleisch und Blut niemals völlig ersetzen. Und auch wenn digitale Recherchen möglich sind, werde der Jurist weiter gebraucht. „Eine Maschine als Richter, das will niemand.“ Zu den Risiken einer zunehmenden Digitalisierung gehören die Gefahren, die von Sabotageakten ausgehen, zumal die Infrastruktur hochgradig anfällig ist. Kernkraftwerke seien aber nicht an das Datennetz angeschlossen – so könne etwa ausgeschlossen werden, dass beispielsweise per Mausklick von außen die Kühlung der Brennstäbe aufgehoben und damit eine Katastrophe herbeigeführt wird.