Grevenbroich Marco und Beate Volders regieren

Grevenbroich · Zum 137. Mal feiert Münchrath Kirmes. Ab heute steht das Dorf Kopf. Besonders turbulent wird es in zwei Familien zugehen, nämlich bei Famiile Heiser und bei Familie Volders. Eine besondere Konstellation sorgt dafür, dass hier die Ämter "Bäumchen-wechsel-dich" spielen werden.

Das derzeit amtierende Königspaar Dietmar und Sandra Heiser wird heute Abend gekrönt und übergibt das Amt an Marco und Beate Volders. Deren Tochter wiederum ist die derzeit amtierende Junghahnenkönigin der St.-Hubertus-Kirmes- und Schützengesellschaft. Sie übergibt dieses Amt zwei Tage später an ihre Freundin Melanie Heiser, die die Tochter des noch aktuellen Königspaares ist.

"So etwas kann man nicht planen", meint die künftige Königin Beate Volders und lacht. Bei ihrer 15 Jahre alten Tochter sei es ein Glücksfall gewesen, dass sie die silberne Kette mit dem schmucken Hahn an ihre Freundin Melanie weitergeben dürfe. Dass sie nun die Amtszeit antreten, wenn ihre Tochter ihre beendet, das sei ein Zufall gewesen.

"Wir wollten schon immer mal Königspaar werden, und im vergangenen Jahr ergab sich die Gelegenheit zu kandidieren", erinnert sich Beate Volders. Dem kommenden Jahr als Königin sieht sie gelassen entgegen: "Für mich sind es nur vier feste Termine außerhalb von Münchrath, nämlich in Neukirchen, Hülchrath, Langwaden und Grevenbroich." Auf ihren Mann, der als Auslieferungsmonteur für "Weiße Ware" wie Waschmaschinen und Kühlschränke sowieso viel unterwegs ist, kommen noch einige Termine mehr zu. Dennoch wird sicherlich noch genügend Zeit bleiben für die Hobbys des Königspaares. Hund, Pferd und natürlich die Familie sind das Kleeblatt, das das Königspaar in seiner Freizeit glücklich macht.

Zum Ausklang der Kirmes findet in Münchrath das traditionelle Hahnenköppen statt. Dazu wird der Hahn (bei den Erwachsenen ist er bereits tot, bei den Kindern ist er aus Stoff) in einem Korb aufgehängt. Die Kandidaten sitzen darunter auf einem Rad, das gedreht wird und müssen versuchen, den Kopf des Hahnes mit einem Säbel abzuschlagen. Wem es gelingt, der wird nächster König. Der Ursprung dieser Tradition geht vermutlich auf die Zeit der französischen Besatzung zum Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts zurück.

(NGZ)
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