Neues Logistikzentrum in Grevenbroich Lidl rückt Nachhaltigkeit in den Fokus

Grevenbroich · Das neue Mega-Lager am Rande des Industriegebiets Ost in Grevenbroich soll ohne fossile Energieträger auskommen. Was das Unternehmen sonst in Sachen Nachhaltigkeit plant.

 Diese Grafik zeigt, wie das neue Logistikzentrum von Lidl am Rande des Industriegebiets Ost einmal aussehen soll.

Diese Grafik zeigt, wie das neue Logistikzentrum von Lidl am Rande des Industriegebiets Ost einmal aussehen soll.

Foto: Lidl

Die Tiefbauarbeiten für das neue Logistikzentrum des Discounters Lidl an der L 361 sind weit vorangeschritten, in Kürze soll der Bau des Hallenkomplexes beginnen. Wie das Unternehmen vor wenigen Tagen anlässlich des Kostenpflichtiger Inhalt symbolischen Spatenstichs zum Beginn der Bauarbeiten mitteilte, will Lidl hohen Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht werden. Demnach soll das 50.700 Quadratmeter große Lager- und Verwaltungsgebäude ohne fossile Energieträger auskommen. So soll das Mega-Lager auch unabhängig sein etwa von Erdgas.

Beispielhaft hebt Lidl die Kälteanlage hervor, die in dem neuen Logistikzentrum zum Einsatz kommen soll. Diese werde ausschließlich mit natürlichen Kältemitteln betrieben, was den CO2-Fußabdruck um bis zu 200 Tonnen pro Jahr verringern soll. „Die Abwärme der Kälteanlage wird für die Heizung des gesamten Lagers und Verwaltungstraktes genutzt“, heißt es in einer Mitteilung des Neckarsulmer Unternehmens.

Bei der Feier zum Beginn der Bauarbeiten hatte der Lidl-Regionalgesellschafts-Chef Tim Jankewitz bereits erklärt, dass weite Teile der Hallendächer mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet werden sollen. Durch Sonnenenergie sollen dort jedes Jahr 1,2 Millionen Kilowattstunden Strom produziert werden – das soll den Bedarf des neuen Logistikstandorts fast vollständig decken. Die 1,2 Millionen Kilowattstunden sollen dem Jahresverbrauch von 270 Vier-Personen-Haushalten entsprechen. Darüber hinaus werden E-Ladesäulen auf dem Gelände installiert, mit denen Elektrofahrzeuge betankt werden können.

Lidl möchte an seinem neuen Standort in Grevenbroich auch etwas für kleine Lebewesen tun, beispielsweise für Wildbienen. So wird in Grevenbroich eine rund 9000 Quadratmeter große Blühwiese angelegt. Das entspricht etwa sechs Prozent der Fläche, die Lidl durch den Neubau im Industriegebiet Ost insgesamt in Anspruch nimmt. Zudem sollen Insektenhotels aufgestellt werden.

Die Verträglichkeit des Standorts für Umwelt, Verkehr und Anwohner war bereits bei der Erstellung des Bebauungsplans durch Untersuchungen bestätigt worden. Die Eröffnung des riesigen Lagers ist für das Frühjahr 2024 vorgesehen. Perspektivisch sollen von dort aus bis zu 120 Filialen des Discounters beliefert werden. Lidl möchte auch an seinem alten Lager an der Lise-Meitner-Straße festhalten. Die Zahl der Arbeitsplätze steigt von 250 auf etwa 450.

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