Grevenbroich Live-Musik lockt Hunderte in Kneipen

Grevenbroich · Die erste "Grevenbroich Event Live Music Night" war ein Erfolg, zahlreiche Besucher hörten die sechs Bands in Gaststätten, Bistros und im TuS-Heim. Die City war deutlich voller als sonst. Viele Wirte denken an eine Neuauflage.

Dass man abends wegen drohender Überfüllung vor einem Grevenbroicher Party-Lokal Schlange stehen muss, um mitfeiern zu können, damit hätte wohl keiner der Besucher vor dem Bistro "RichArt's" am Bahnhofsvorplatz gerechnet. Das ist höchstens an Karneval der Normalzustand - oder in Städten mit deutlich ausgeprägterem Nachtleben. Die "Grevenbroich Event Live Music Night" am Samstagabend war ein voller Erfolg. Hunderte Besucher bummelten in der Nacht von Samstag auf Sonntag von Kneipe zu Kneipe und feierten bei den Auftritten verschiedener regionaler Coverbands.

"Wir wollen mit dem Event die Kneipenkultur der Stadt lebendig erhalten und fördern", erklärt Mitorganisator Richard Hütches vom Bistro "RichArt's" das Ziel der Veranstaltung. Denn die Kneipenkultur in Grevenbroich schrumpft seit Jahren, viele Wirte finden im Alter keine Nachfolger für ihre Kneipen.

"Wir wollen die Musikszene unter anderem nutzen, um den Bekanntheitsgrad unserer Lokale zu steigern", sagt Hütches. Mit "uns" meint der 57-Jährige neben ihm auch die Betreiber des Café "Kultus", des "TuS"-Heims, der "Ratsstube", des "Anno II 006" und des "Hansa". Auch das Stadtmarketing um Robert Jordan sowie drei Sponsoren haben sich in diesem Jahr an der Organisation beteiligt. Bis 2012 hatte es in der Stadt ein ähnliches Event unter dem Namen "Grevenbroich live" gegeben, das das Stadtmarketing gemeinsam mit einer Agentur organisiert hatte. Die sah jedoch keine wirtschaftliche Basis mehr und stieg aus der Veranstaltungsserie aus.

Nach einem Jahr Pause kommt der Kneipenbummel nun wieder ins Rollen. Bürgermeisterin Ursula Kwasny bezeichnete die "Grevenbroich Event Live Music Night" im Vorfeld als ein "mutiges Vorhaben" und wünschte viel Erfolg.

Tatsächlich war mächtig was los, als Bands wie "Yngve and the innocent Americana" oder "Butz Bravo" aus Grevenbroich, "A-Tunes" aus Jüchen oder "4 GRanted" aus Neuss auf die Bühne stürmten und ihrem Publikum ordentlich einheizten. "Das Publikum ist je nach Kneipe und Musikrichtung natürlich unterschiedlich. Aber grundsätzlich sprechen wir mit dem Event alle Altersgruppen an", erzählt Richard Hütches.

Er kann sich genauso wie Sylvi Briechle vom "Hansa" und Manfred Wosnitza gut vorstellen, die "Music Night" im nächsten Jahr wieder aufzulegen oder gar weitere Events dieser Art ins Leben zu rufen.

"Wir haben uns zum ersten Mal an einer solchen Veranstaltung beteiligt. Dass wir nicht so viele Besucher empfangen werden wie die anderen Kneipen, war uns von Anfang an klar. Aber es hat sich dennoch gelohnt - wir wollen schließlich auch bekannter werden", sagt Manfred Wosnitza, der im "TuS"-Heim am Alten Schloss hinter dem Tresen stand.

Der Turn- und Sportverein wolle die "Music Night" und das Aufleben der Kneipenszene der Stadt mit seinem Beitrag unterstützen. Bei entspannter Atmosphäre lauschten die Besucher dort der Musik der Oldie-Coverband "Take Two". "Lediglich auf die Musikrichtungen der Bands hätten wir im Vorfeld vielleicht besser hinweisen müssen", merkt Wosnitza an. Dennoch: Für eine "Music Night" 2015 steht seiner Meinung nach nichts mehr im Wege.

(NGZ)
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