Letzter Kohlehändler in Grevenbroich Neuer Run auf die Kohle zum Heizen

Grevenbroich · Kohle statt Gas: Angesichts der Energiepreise suchen viele nach preiswerten Alternativen. Täglich erhält Willi Heinrichs, der letzte Kohlenhändler in der Stadt, Anfragen. Doch längst nicht immer kann er liefern. Oft muss er vertrösten.

 Willi Heinrichs (80), der letzte Kohlenhändler von Grevenbroich, vor seinen Brikettvorräten. Gern hätte er mehr, immer mehr Menschen wollen bei ihm Kohle ordern.

Willi Heinrichs (80), der letzte Kohlenhändler von Grevenbroich, vor seinen Brikettvorräten. Gern hätte er mehr, immer mehr Menschen wollen bei ihm Kohle ordern.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Ein Zentner – 50 Kilo – wiegt der gefüllte Sack. Für Willi Heinrichs auch mit 80 Jahren kein Problem: „Ich hab das mein Leben lang gemacht. Ich fühle mich körperlich fit“, sagt er und hievt die Ladung Kohle auf die Schulter. Rund 20 Tonnen Briketts aus Braunkohle, Eierkohlen und Anthrazit aus Steinkohle lagern auf dem Hof an der Bergheimer Straße. Gern hätte der letzte Kohlenhändler von Grevenbroich noch mehr auf Lager. Denn seit einigen Wochen kann sich Willi Heinrichs vor Anfragen kaum retten. Angesichts des während des Ukraine-Kiegs hochschnellenden Gaspreises suchen viele Haus- und Wohnungsbesitzer eine kostengünstige Alternative – Kohle. Seit Mitte Juni  hat Russland die Gaslieferungen erheblich gedrosselt, Engpässe drohen. Doch knapp ist derzeit auch die Kohle bei Willi und Emmi Heinrichs, sie nimmt etwa Bestellungen an, wenn auch in einer ganz anderen Größenordnung als in den Gasspeichern der Republik. Die Kohlenhandlung Heinrichs kann derzeit etliche Bestellwünsche nicht erfüllen.