Grevenbroich Lange Haftstrafe nach Überfall im Bend

Mit einer langen Gefängnisstrafe ist am Mönchengladbacher Landgericht der Prozess um einen brutalen Raubüberfall im Grevenbroicher Bend zu Ende gegangen. Ein 30 Jahre alter Rumäne wurde Freitag zu siebeneinhalb Jahren Haft wegen Raubes in einem besonders schweren Fall verurteilt.

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Der Angeklagte hatte die Tat bis zuletzt abgestritten. "Ich war bei der Tat nicht dabei", hatte der Mann noch wenige Stunden vor dem Urteil erklärt. Letztlich wollte das Gericht ihm allerdings nicht glauben.

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Drei verschiedene DNA- und Fingerspuren hatten die Ermittler der Kriminalpolizei am Tatort im Haus einer 65-jährigen Rentnerin aus Grevenbroich sowie im Fluchtauto gefunden, eine davon gehörte dem jetzt verurteilten Rumänen. Er hatte seine Fingerabdrücke an einer Wasserflasche hinterlassen. Es könne sein, dass er aus der Flasche mal getrunken habe, ließ der vielfach vorbestrafte Mann das Gericht wissen — mit dem Raubüberfall habe er aber nichts zu tun.

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Das sah der zuständige Staatsanwalt anders. Es gäbe keine vernünftige Erklärung dafür, wie die Fingerabdrücke sonst an die Wasserflasche gekommen sein sollten außer in Zusammenhang mit dem Überfall — Spuren des Opfers waren nämlich auch an der Flasche gefunden worden. Die Tat sei bestialisch gewesen, die 65-jährige Grevenbroicher lebensgefährlich verletzt worden. "Strafschärfend kommt hinzu, dass der Angeklagte zum Tatzeitpunkt unter Bewährung stand", so der Staatsanwalt, "das hat ihn überhaupt nicht beeindruckt." Er habe sowohl in Deutschland als auch in Rumänien bereits in Haft gesessen.

Die Verteidigung des Tatverdächtigen hatte in ihrem Plädoyer einen Freispruch beantragt. Was mit dem Opfer geschehen sei, sei furchtbar, könne aber dem Angeklagten nicht angelastet werden. Es gäbe Zweifel, die man nicht so einfach wegwischen könne, erklärte der Anwalt des 30-jährigen. Der Verurteilte kann gegen die Entscheidung noch Revision einlegen.

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