Landwirt in Grevenbroich Foto-Touristen blockieren Feldwege mit Autos

Hemmerden · Die Felder von Landwirten wie Michael Aretz dienen sehr häufig als Motiv für Fotos. Dieser Trend hat jedoch negative Folgen: Feldwege sind zugeparkt, Felder werden verwüstet und Müll in der Natur hinterlassen.

 Landwirt Michael Aretz ärgert sich über blockierte Wege.

Landwirt Michael Aretz ärgert sich über blockierte Wege.

Foto: Michael Aretz

Die Tulpen- und Rapsfelder ziehen zur Blütezeit etliche Besucher an, die vor dem farbigen Hintergrund  Selfies und Porträtaufnahmen machen. Nicht darüber ärgert sich Michael Aretz, aber über die negativen Folgen des Foto-Tourismus. Es sei erfreulich, „dass landwirtschaftliche Kulturen als Hintergrund für Porträtfotos dienen,  aber dass man Wirtschaftswege zuparkt und Landwirten den Weg zu ihren Feldern versperrt, ist unmöglich“, machte sich der 33 Jahre alte Landmaschinenmechaniker und Landwirt im Nebenerwerb seinem Ärger auf „Facebook“ Luft. 

Vor einigen Tagen war der Hemmerdener zu einem Feld unterwegs.  Doch er stieß mit dem Schlepper auf eine Barriere – sechs, sieben Pkw standen auf dem Weg nicht weit von einem Rapsfeld entfernt. „Es gibt sogar Menschen, die mich sehen, das Auto abschließen und weggehen“, berichtet Aretz.

Mit Mühe bugsierte er den Traktor an den Fahrzeugen vorbei. Schilder würden darauf hinweisen, dass die Wege für Autos außer land- und forstwirtschaftlichem Verkehr verboten seien. „Wer mit dem Auto kommt, kann am Hemmerdener Sportplatz parken, fünf Minuten entfernt“, sagt der stellvertretende Ortslandwirt.

 Ebenfalls kein Verständis zeigt der Landwirt für Müll in der Landschaft.

Ebenfalls kein Verständis zeigt der Landwirt für Müll in der Landschaft.

Foto: Michael Aretz

Etwas weiter stieß er auf eine andere Folge der Foto-Shootings. „Für den besten Standort waren Menschen auf das Zuckerrübenfeld eines Kollegen gelaufen, hatten einen etwa fünf Meter breiten Trampelpfad hinterlassen.“ Die Pflänzchen dort seien zerstört. „Da wird die Arbeit eines Landwirts mit Füßen getreten.“ Angesichts eines übervollen Abfalleimers mit reichlich daneben liegendem Müll platzte ihm der Kragen. „Jeder soll sich an der Landschaft erfreuen  können. Aber er soll auch Rücksicht nehmen“, sagt Aretz, der sich zudem Respekt „vor der Arbeit anderer und vor unseren Lebensmitteln“ wünscht.

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