Die Raser in ihre Schranken weisen Landesstraße 116: Über zehn Tote rund 60 Verletzte

Die Raser in ihre Schranken weisen · Die für Verkehrsteilnehmer äußerst gefährliche Straße, die gern als Abkürzung zwischen den Autobahnen 46 und 61 genutzt wird - soll nun endgültig entschärft werden. In Mönchengladbach gab es jetzt letzte Abstimmungsgespräche zwischen dem dortigen Landesbetrieb Straßenbau, der Polizei und der Stadt Grevenbroich. Eine Riffelmarkierung am Seitenstreifen und Kunstoffinseln in der Mitte der Straße sollen die L 116 jetzt verkehrssicherer machen. NGZ-Foto: H. Jazyk

Die für Verkehrsteilnehmer äußerst gefährliche Straße, die gern als Abkürzung zwischen den Autobahnen 46 und 61 genutzt wird - soll nun endgültig entschärft werden. In Mönchengladbach gab es jetzt letzte Abstimmungsgespräche zwischen dem dortigen Landesbetrieb Straßenbau, der Polizei und der Stadt Grevenbroich. Eine Riffelmarkierung am Seitenstreifen und Kunstoffinseln in der Mitte der Straße sollen die L 116 jetzt verkehrssicherer machen. NGZ-Foto: H. Jazyk

Dabei wurde folgendes festgezurrt: Die 25 Zentimeter breite Markierung des bereits vorhandenen Fahrbahnrandes wird ersetzt durch eine Riffelmarkierung. Diese soll dem Autofahrer beim Überqueren akustisch anzeigen, dass er die Fahrbahn verlassen hat - das Geräusch und Holpern soll zudem ein wenig unangenehm sein.

Der Grund für diese Maßnahme: Immer wieder kommt es vor, dass Raser langsamere Fahrzeuge von der regulären Fahrbahn auf den befestigten Seitenstreifen drängen, um sie anschließend zu überholen. Dieses verkehrswidrige Verhalten hat auch schon mehrfach schwere Unfälle verursacht, vor allem im Zusammenhang mit überhöhter Geschwindigkeit. Eingerichtet ist der Randstreifen nämlich nur für bestimmte Fahrzeuge wie Traktoren und Radfahrer, die dort dauerhaft fahren dürfen.

Außerdem: Auf der L 116 gilt ein Überholverbot sowie eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 Stundenkilometern. Neben der Riffelmarkierung plant der Landesbetrieb Straßenbau zudem, Kunststoffelemente in die Mitte der Straße zu platzieren. Diese Inseln sollen die Fahrbahn verengen, so dass nur noch ein Fahrstreifen zur Verfügung steht. Raser sollen dadurch gezwungen werden, langsamer zu fahren.

Gleichzeitig wird das Überholen unmöglich gemacht. In etwa sechs bis acht Wochen sollen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Dennoch wird auch in Zukunft an der L 116 "geblitzt" werden. Zwar ist die Zahl der Verkehrssünder seit den verschärften Kontrollen im vergangenen Jahr etwas rückläufig geworden. Dennoch hat sich die Unfallkommission bestehend aus Vertretern des Landesbetriebs Straßenbau, des Kreises Neuss, der Stadt Grevenbroich und der Polizeiinspektion Süd schon im Sommer 2002 für eine rasche Umsetzung verkehrslenkender Maßnahmen ausgesprochen.

Damals wurde der Plan, die Landesstraße dreispurig auszubauen, verworfen. Dies hätte wahrscheinlich auch zu noch mehr Unfällen geführt. Denn Raser hätten dann womöglich noch schwerer in ihre Schranken gewiesen werden können. sz

(NGZ)
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