Grevenbroich Lärmaktionsplan: Stadt steht unter Zeitdruck

Grevenbroich · Die Lärmkartierung des LANUV ist mit deutlicher Verspätung im Rathaus eingegangen. Zudem fehlen Problemzonen.

Das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV) hat die Lärmkartierung für die Schlossstadt mit mehr als dreimonatiger Verspätung abgeschlossen. Jetzt ging die Lärmkarte, die eigentlich zum 30. Juni hätte fertiggestellt werden sollen, im Rathaus ein. Das setzt die Stadt unter Zeitdruck: Basierend auf den nun übermittelten Daten muss sie bis zum 18. Juli 2013 einen Lärmaktionsplan aufstellen. Dies soll in Zusammenarbeit der Fachbereiche Umwelt und Planung geschehen.

Ein weiteres Ärgernis: In der vom LANUV übermittelten Lärmkartierung fehlen zwei Bereiche von Problemstraßen — die Landesstraße 116 im Bereich Gustorf sowie die Landesstraße 142 in Langwaden. Im Rathaus macht Dezernent Claus Ropertz kein Hehl daraus, dass dies "sehr ärgerlich" sei. Als Grundlage für die Lärmkartierung durch das LANUV hätten Daten des Landesbetriebs Straßen.NRW gedient. "Dabei fehlen diese Straßen. Offenbar hat es einen Kommunikationsfehler gegeben", meint Ropertz.

Grundlage für die Lärmkartierung ist die EG-Umgebungsrichtlinie. Diese wurde am 15. Juni 2002 vom Europäischen Parlament und von dem Rat der Europäischen Union erlassen. Im Jahr 2005 hat der Bundestag das entsprechende Gesetz zur Umsetzung der EG-Richtlinie verabschiedet. Anhand der aufgestellten Lärmkarten soll zunächst die Lärmbelastung der Bevölkerung festgestellt werden. Für Gebiete mit Lärmproblemen müssen die Kommunen einen Lärmaktionsplan erstellen.

Klaus Gähl, Fachdienstleiter für Umweltschutz bei der Stadt, weist darauf hin, dass in der Lärmkartierung lediglich Fernstraßen wie Autobahnen oder Landesstraßen erfasst werden. Innerstädtische Hauptverkehrsstraßen bleiben außen vor. Für Problembereiche werde nun der Lärmaktionsplan erstellt. "Ob dieser umgesetzt wird, entscheidet dann aber der Landesbetrieb Straßen.NRW als zuständige Behörde. Als Kommune können wir nur Vorschläge äußern", sagt Gähl. Die Entscheidung, ob Maßnahmen eingeleitet werden, wird dabei oft mit Blick auf die Zahl der vom Lärm an den genannten Straßen betroffenen Bürger getroffen.

"Laut ist es an vielen Orten. Das steht außer Zweifel", erklärt Klaus Gähl. Aber mit Blick auf die Regularien der Lärmkartierung gehe es um einen Bereich, in dem nur wenige Grevenbroicher betroffen seien."

(NGZ/rl)
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