Grevenbroich Kwasny für Baugebiet auf Grundschul-Areal

Grevenbroich · Bürgermeisterin schlägt kleines Wohngebiet auf dem Gelände der Viktoria-Grundschule vor. Die SPD hat schon einen Prüfantrag gestellt.

Ein Projekt, das Bürgermeisterin Ursula Kwasny (CDU) in ihrer Amtszeit gerne anstoßen möchte, liegt in ihrem Heimatort Neurath. "Dort fehlt es an Neubaugebieten", erklärte die Verwaltungschefin jetzt in einem Gespräch gegenüber unserer Zeitung. Das Gelände der nun nicht mehr genutzten Viktoria-Grundschule, die gleich am Ortseingang liegt, biete sich geradezu an, erklärte Kwasny: "Dort könnte künftig eine Wohnbebauung realisiert werden, ähnlich wie am Glockenstrauch in Frimmersdorf." Auch auf dem schräg gegenüberliegenden Gelände sei noch Freiraum für den Häuserbau. Dort müsse allerdings die Entwässerung in den Griff bekommen werden.

Damit gibt Kwasny eine Vorlage für den Dorfentwicklungsplan, der nach den Sommerferien mit der Bürgerbeteiligung in Neurath starten soll. "Es wäre wünschenswert, wenn jungen Familien die Möglichkeit gegeben wird, in ihrem Heimatort bauen zu können", betont die Bürgermeisterin. Auch darüber sollte im Rahmen der bald im Ort beginnenden Diskussionen mit der Dorfplanerin Nathalie Franzen diskutiert werden, regt sie an.

Das Thema hat auch die SPD auf der Agenda: Stadtverbandsvorsitzender Daniel Rinkert, der ebenfalls aus Neurath stammt, könnte sich auf dem Gelände der Viktoria-Grundschule auch eine barrierefreie Wohnbebauung vorstellen. "Das ist ein Thema in unserem Ort", weiß er: "Es gibt ältere Menschen, die gerne ihre Häuser verkaufen möchten, aber im Ort bleiben wollen." Die Sozialdemokraten haben bereits im Vorjahr einen entsprechenden Antrag an die Stadtverwaltung gestellt. Sie soll überprüfen, ob auf dem Grundschul-Gelände ein kleines Wohngebiet entstehen kann, das auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten ist.

"Der dahinter liegende Kirmesplatz darf von einer Wohnbebauung aber nicht beeinträchtigt werden", schildert Rinkert. "Es muss vorher auf jeden Fall eine Lärmschutz-Lösung gefunden werden, damit der Bürgerschützenverein seine Feste wie gewohnt feiern kann." Die örtlichen Schützen hatten im vergangenen Jahr große Bedenken gegen eine mögliche Bebauung des Schulgeländes geäußert. Sie befürchten Konflikte mit künftigen Anwohnern, die ihre Ruhe haben wollen. Alternativ schlugen sie vor, die Räume der Viktoria-Grundschule als Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft zu nutzen. Auch dieser Vorschlag wird sicher bei der Bürgerbeteiligung zum örtlichen Entwicklungsplan zur Sprache kommen.

Auf dem ebenfalls von Ursula Kwasny angesprochenen Baugebiet an der Einmündung zur Glück-auf-Straße sind Doppelhäuser geplant, etwa 25 Wohneinheiten sollen dort auf einer Fläche von 1,2 Hektar entstehen. "Der Bebauungsplan ist nach der Trägerbeteiligung im Jahr 2008 aber nicht weiter entwickelt worden, da die Entwässerung nicht gesichert werden kann", sagt Rathaussprecher Andreas Sterken. Der Regenwasser-Kanal müsse im Bereich der Frimmersdorfer Straße umfangreich ausgebaut werden. "Ein solches Projekt ist mit hohen Kosten verbunden, die für ein solch kleines Baugebiet nicht darstellbar sind", gibt Sterken zu bedenken.

(NGZ)
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